Dankbarer Rückblick auf viele Begegnungen
Weggefährtinnen und Weggefährten aus verschiedenen Lebensstationen, die Tochter, die gute Freundin, aber auch Gäste aus Gemeinden im Kirchenkreis und der Egestorfer Kirchenchor erlebten am Sonntag, 28. Januar, die Verabschiedung von Gisela Sommer aus ihren Aufgaben als Prädikantin im Kirchenkreis Ronnenberg. Superintendentin Antje Marklein würdigte die Wennigserin, die insgesamt 35 Jahre lang im Ehrenamt in der Verkündigung tätig war - zunächst als Lektorin und dann ab 1994 als Prädikantin. "Die Verabschiedung und Entpflichtung von ihren Aufgaben ist auch ein Grund, dankbar zurückzublicken, auf ihre Ausstrahlung in liebevoll vorbereiteten Gottesdiensten, auf Predigten, die immer feministisch und politisch waren und auch viel Zuversicht zeigten. Sie nehmen Menschen mit, nehmen sie an in ihren jeweiligen Situationen", sagte die Superintendentin und wünschte Gisela Sommer viel Rückenwind auf neuen Wegen. Mit der Superintendentin sprach auch Symone Kaiser, eine gute Freundin noch aus engagieren Zeiten im Harz, einen Segen im Altarraum, in dem sich auch der Egestorfer Kirchenchor zur Rückenstärkung versammelt hatte. Gisela Sommer ist eine aktive Sängerin in diesem Chor.
Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich einige Gäste im Raum unter der Empore. Bei Sekt und Knabbereien hörten sie unter anderem ein Grußwort von Annelie Pascal aus Buntenbock, wo Gisela Sommer mit ihrer Familie in den 1980er Jahren lebte und auch in der Gemeinde aktiv war. Jahn Friedrich von Rössing sprach für sich und weitere anwesende „Fans“ der Prädikantin aus Stemmen, Göxe und Großgoltern Dankesworte. Gisela Sommer erinnerte in ihren Schlussworten an Frauen, die ihren Glauben sehr prägten, wie die Großmutter in ihrer Kindheit oder später die Theologin Dorothee Sölle, der sie persönlich begegnete. Im Kirchenkreis und den Gemeinden sei sie sehr freundlich aufgenommen worden, als sie nach Wennigsen zog. „Begegnungen mit Menschen brauche ich. Sie sind mir auch Quelle und Inspiration“, machte sie deutlich – nicht zuletzt auch in ihrer Predigt, in der sie ausgehend von der Geschichte der Magd Hagar in der Bibel vom Sehen und gesehen werden sprach, durch Gott und auch durch Menschen, die tätig werden für andere Menschen. „Hagar erlebt in ihrer Not, dass Gott sie ansieht. So sieht Gott auch uns mit allen unseren Lebensspuren. Das Leben ist trotz allem das Leben und es ist wunderbar“.
Fotos und Text: Freitag