Beratungsstelle setzt wichtige Impulse in der diakonischen Arbeit
Ein Fachpublikum, Mitarbeitende in Beratungsstellen, Kolleginnen und Kollegen und Interessierte aus verschiedenen Kirchengemeinden erlebten am Freitag, 29. März, ein gelungenes Jubiläum anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle des Kirchenkreises Ronnenberg. Mehr als 60 Gäste hörten zwei Fachvorträge von Hans-Georg Rehm, dem Leiter einer Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie aus Detmold und von Dr. Lotta Winter von der Medizinischen Hochschule Hannover. Beide stellten neue therapeutische Konzepte - die Schematherapie und die metakognitive Therapie - vor. "Die metakognitive Therapie ist ein neues Konzept, das in deutschlandweit in verschiedenen Zentren angewendet wird. Wichtig ist es, während einer Therapie nicht zwischen verschiedenen Ansätzen zu springen, sondern bei einer Form zu bleiben", erklärte Lotta Winter.
Mit den beiden Vorträgen setzte die Leiterin der Ronnenberger Beratungsstelle einen inhaltlichen Impuls, der auf großes Interesse stieß. Eingerahmt wurden beide Vorträge von der Musik von Kurt Klose und Sängerin Julia Wochner, von Begrüßung und Grußworten zum Abschluss des Jubiläums. Die Beratungsstelle sei eine wichtige Säule im diakonischen Profil des Kirchenkreises, betonte Superintendentin Antje Marklein. "Die kleine, aber feine Beratungsstelle gab in den letzten Jahrzehnten auch im Kirchenkreis wichtige Impulse, zum Beispiel zur Gründung des Hospizdienstes, der Notfallseelsorge oder auch in der Flüchtlingsarbeit", sagte sie. Doch auch die Alltagsvernetzung sei eine Stärke der Stelle - auch zum Wohl der Klientinnen und Klienten, die Rat suchen. Sie dankte Sigrid Haynitzsch für die Vorbereitung des Jubiläums mit viel "Herzblut" und dem gesamten Team, das bei der konkreten Umsetzung am Tag selbst geholfen hatte. Sie sei "total begeistert", sagte Bürgermeisterin Stephanie Harms in ihrem Grußwort am Ende der Veranstaltung. "Ich war so neugierig und bereue es nicht, trotz des schönen Wetters in das Gemeindehaus gekommen zu sein. Auch für einen Laien waren beide Vorträge gut nachvollziehbar", sagte sie und lobte die Beratungsstelle als "tollen und verlässlichen Partner". Rainer Bugdahn, der Leiter der Hauptstelle für Lebensberatung der Landeskirche Hannovers, wartete mit einer eindrucksvollen Zahl auf. In den 40 Jahres ihres Bestehens wurden, nach seiner Hochrechnung, rund 15000 Menschen beraten. "Auch im Namen der Ratsuchenden, die hier eine offene Tür und offenes Ohr finden, danke ich dem Kirchenkreis für das Engagement. Mit unserer fachlichen Beratung wollen wir in den Menschen die eigenen Ressourcen wecken oder es ihnen ermöglichen, auch schwierige Situationen ins Leben zu integrieren", erklärte er. Wichtig sei das Netzwerk, in dem die Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle agiere. "Wir sind keine Solotänzer vor Ort, erst die Vernetzung mit Kirchengemeinden, Kommunen und anderen Beratungsdiensten macht es aus".
Fotos und Text: Freitag