Nachhaltigkeit konkret gemacht
In diesem Jahr bildet das Thema "Nachhaltigkeit" einen besonderen Schwerpunkt in Veranstaltungen des Kirchenkreises. Zwei Kirchenkreiskonferenzen haben sich mit Aspekten des Themas befasst und auch der Empfang des Kirchenkreises am 30. Oktober um 18 Uhr in der Michaeliskirche will dazu Impulse geben.
Zu Gast am Mittwoch, 12. Oktober, in der Konferenz der Hauptamtlichen in Hohenbostel war Udo Sahling, der frühere Geschäftsführer der Klimaschutzagentur der Region Hannover, der seit Ende 2021 im Ruhestand ist. Der Barsinghäuser gab Hinweise, wie der Kirchenkreis das Thema Klimaschutz aktiv aufgreifen kann. "Ohne Klimaschutz ist alles nichts", machte er deutlich und verwies zum Beispiel auch auf das Artensterben aufgrund des Klimawandels. Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen für Energiemengen und -preise stelle nun alles auf den Kopf. "Die steigenden Preise betreffen auch die Kirchengemeinden und ich gehe davon aus, dass die Preise sich auch nicht schnell wieder reduzieren. Das heißt aber auch, dass sich Maßnahmen zur Energieeinsparung, die sich vorher nicht rechnen ließen, sich nun rechnen. Wärmepumpen werden zum Beispiel schneller wirtschaftlich", erklärte er. Die Region Hannover und mit ihr die Kommunen wollen bis 2035 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten sich aber auch politischen Rahmenbedingungen ändern. Energieeinsparungen seien wichtig, aber ein forcierter Ausbau regenerativer Energien unablässlich. Die Kirche als Grundstückseigentümerin könne zum Beispiel Flächen für Windenergie oder Solaranlagen zur Verfügung stellen. Auch die von der Landeskirche herausgegebenen Empfehlungen zur Energieeinsparung in der Krise seien "prima". "Sie müssen dann nur umgesetzt werden vor Ort", sagte er. Dies koste allerdings auch Zeit und Kraft von Mitarbeitenden und könne eine Überforderung bedeuten. Als konkrete Idee schlug er gemeinsame Projekte mit der Klimaschutzagentur der Region Hannover auf Kirchenkreis-Ebene vor, um dann auch Kirchengemeinden vor Ort zu beraten. Kooperationspartner könnten auch Energieerzeuger sein, die zum Beispiel auf Gemeindehausdächer Photovoltaik-(PV)Anlagen installieren könnten. Eine Idee aus der Konferenz heraus war, alle Gebäude gemeinsam im Kirchenkreis verwalten zu lassen, um vor Ort die Gemeinden zu entlasten. Und auch ein Besichtigungstermin der PV-Anlage auf dem Dach der Johanneskirchengemeinde Empelde einen Tag zuvor stieß auf Interesse von 18 Teilnehmenden. Auf dem Dach des Kirchenkreisamtes ist auch eine PV-Anlage installiert. "Auch auf Sprengel-Ebene wird sich etwas entwickeln, dort ist auch der Einsatz von Klimaschutzmanagerinnen, Klimaschutzmanagern, geplant", informierte Superintendentin Antje Marklein.
Die Ergebnisse der Konferenz nimmt die AG Nachhaltigkeit des Kirchenkreises mit in ihre weiteren Beratungen.
Fotos und Text: Freitag