Seit zehn Jahren werden diakonische Projekte gefördert
Unmengen an Pfennigen, aber auch höhere D-Mark-Münzen und viele Scheine zählten am Freitag die Mitglieder des Kuratoriums der Calenberger Diakoniestiftung. Am Sonntag, 15. September, nun verkündeten sie das erfreuliche Ergebnis der Spendenaktion "Mark und Pfennig", beim Fest des zehnjährigen Stiftungsjubiläum in der Petrusgemeinde: 1740 Mark und 915 Euro zählten sie. "Das war das Ergebnis beim Kassensturz am Freitag, aber auch heute gab es noch D-Markspenden. Wir danken sehr für diese Spenden und haben damit einen tollen Grundstock für die Unterstützung von Familien zum Schulanfang im nächsten Jahr", freute sich Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink. In der nächsten Zeit werden dann die Kuratoriumsmitglieder ihren Wetteinsatz einlösen und jeweils einen Tag in diakonischen Einrichtungen und Projekten im Kirchenkreis mitarbeiten.
Die Calenberger Diakoniestiftung ging vor zehn Jahren mit einem Grundkapital von 125000 Euro an den Start. Mittlerweile ist das Kapital fast verdoppelt. Aus den Kapitalerträgen und Spenden werden seitdem diakonische Projekte in Kirchengemeinden oder in Einrichtungen gefördert. Einige davon waren beim Empfang dabei und berichteten über die Vorhaben, die durch die Unterstützung ermöglicht wurden. So konnte das Familienzentrum in Empelde Spiele zur Sprachförderung anschaffen. Demnächst, so berichtete Christiane Zimmermann, wird auch ein Bauwagen das Angebot für Kinder und Familien erweitern. Im Petrushof Barsinghausen wird neuerdings eine Hauszeitung erstellt, das DiakonieLädchen kids in Empelde konnte eine Waschmaschine anschaffen, mit der Kleiderspenden vor dem Verkauf gewaschen werden können. Das Marienstift kann durch die Förderung durch die Stiftung besondere Projekte, wie Kreativwerkstätten oder Musik in der Tagespflege anbieten.
„Im zehnten Jahr des Bestehens konnten wir mit 10000 Euro zehn Projekte fördern. Manchmal sind es die kleinen Beträge, die bereits die Umsetzung der Vorhaben ermöglichen. Wir danken allen bisherigen Spenderinnen und Spendern, auf deren Hilfe wir angewiesen sind, damit die Arbeit erfolgreich fortgesetzt werden kann“, sagte die stellvertretenden Kuratoriumsvorsitzende Dorothea von Schlotheim in ihrer Begrüßung, die auch dafür warb, Anträge für diakonische Projekte an die Stiftung zu stellen. Neben dieser Arbeit lade die Stiftung seit einigen Jahren Referentinnen und Referenten ein, die über relevante Themen aus dem Bereich der Diakonie sprechen. Dr. Max Matthiesen sprach als stellvertretender Bürgermeister ein Grußwort für die Stadt und dankte der Stiftung für das „segensreiche Wirken“. „Diakonie ist in der Kirche von zentraler Bedeutung. Das ist nicht hoch genug einzuschätzen. Wir brauchen in unserer Gesellschaft auch die lebendige christliche Gemeinschaft, die soziale und humane Werte pflegt“, so der CDU-Ratsherr.
Für viele lächelnde Gesichter sorgte vor und im Gottesdienst die Clownin Leni Lanzarote, die Pastorin Birgit Berg verkörpert. Sie staubte die Gäste vor dem Gang in der Kirche ab oder verteilte Zuckerherzchen in den Reihen, während die Kollekte eingesammelt wurde. „Unerhört!“ – das Motto der diesjährigen Woche der Diakonie zog sich als Thema durch die Feier in der Petruskirche. „Wir müssen überall stärker zuhören, den Hilfesuchenden zuerst zuhören. Aber auch die, die nur auf den zweiten Blick die ‚unerhörten“ sind, brauchen eine offene Gesellschaft, an der sich auch die ‚Mitte‘ beteiligt. Diakonie hört aber nicht nur hin, sondern handelt auch konkret, wie zum Beispiel mit dem Petrushof in unserer Gemeinde“, sagte Pastorin Kristin Köhler in ihrer Dialogpredigt mit Superintendentin Antje Marklein. Und auf politischer Ebene müsse die Diakonie auch „die Anwaltschaft für die Schwachen“ übernehmen.
Fotos und Text: Freitag