Spiele regen zum Erzählen aus dem eigenen Leben an
Die Runde von Frauen am Tisch kommt schnell ins Gespräch. Sie würfeln und ziehen Karten - und beantworten dann die Fragen, die gestellt werden. Zu Bauernregeln im August oder auch zum Obst und Gemüse, das in der Zeit geerntet wurde. Dabei geht es nicht um das Wissen, sondern darum, ins Gespräch zu kommen und an Erinnerungen aus der eigenen Biografie anzuknüpfen. "Es ist wie ein Faden, den wir aus einem Wollknäuel des Lebens ziehen. Sie erzählen und erinnern sich, wie sie vielleicht früher Obst eingekocht haben, wie das roch, wie es schmeckte. Das tut den Leuten gut und stärkt das Bewusstsein für das eigene Leben", erklärt Christine Roch vom Sozialen Dienst im Brigittenstift. Zwei Spiele zur Biografiearbeit hat das Team nun angeschafft - gefördert von der Calenberger Diakoniestiftung. Vor Ort konnten sich am Donnerstag, 23. August, die Kuratoriumsmitglieder Antje Marklein, Dieter Mockprang und Andrea Schink einen Eindruck verschaffen. "Die Calenberger Diakoniestiftung hat die Aufgabe, diakonische Einrichtungen und Projekte zu fördern, mit ganz unterschiedlichen Anliegen. Neben den Spielen haben wir in diesem Jahr zwei Familienfreizeiten, den ambulanten Hospizdienst, ein Musikprojekt im Marienstift Barsinghausen gefördert", sagt Superintendentin Antje Marklein. Gut 2800 Euro aus den Erträgen der Stiftung wurden bisher bewilligt, weitere 2700 Euro stehen zur Verfügung, die entweder im nächsten Jahr mit ausgeschüttet werden oder für die noch kurzfristig Anträge gestellt werden können.
"Wir freuen uns über weitere Spenden oder Zustiftungen. Vielleicht auch von runden Geburtstagen oder Festen. Damit kann langfristig geholfen werden, weil Stiftungen ja auf Nachhaltigkeit angelegt sind", betont Antje Marklein. Sie weist auf die noch bis Ende 2019 laufende Bonifizierung der Landeskirche hin. Für jeweils drei Euro Spende erhält die Stiftung einen Euro als Bonus dazu.
Dirk Hartfiel, der Leiter des Brigittenstifts, informierte die Gäste über die Geschichte des Stiftes im Baltenweg. 1952 kaufte der Träger, der evangelische Hilfsverein, zunächst die Villa am Deister, durch Anbauten wurde das Haus vergrößert und bietet nun 81 vollstationäre Plätze und 24 Appartements. "Die Villa prägt weiter die Atmosphäre im Haus, das Ambiente. Das wollen wir auch weiter erhalten, auch bei weiteren Ausbauplänen, die wir haben", kündigte Dirk Hartfiel an. Ein Anbau müsse optisch und atmosphärisch passen, damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner auch wohlfühlen im neuen Zuhause.
Foto und Text: Freitag