Zur Historie des Kirchenkreises
Bald nach der Christianisierung der Sachsen im 8./9. Jahrhundert gehörte das Gebiet des heutigen Kirchenkreises Ronnenberg zum Bistum Minden; im 16. Jahrhundert war es ein Teil des Welfen-Herzogtums Calenberg-Göttingen. Dort wurde unter der Regentschaft der Elisabeth von Calenberg 1542/1543 die lutherische Reformation eingeführt - durch eine große Landesvisitation. Elisabeth ernannte Antonius Corvinus zum Superintendent des Fürstentums mit Sitz in Pattensen; er sollte die Visitation leiten, bei der sie zeitweise selbst zugegen war, und zusammen mit anderen Männern das Kirchen-, Schul- und Gerichtswesen im evangelischen Sinne ordnen.
Eine weitere Generalkirchenvisitation – diesmal unter der Ägide des Julius von Wolfenbüttel, dem Herzog des benachbarten welfischen Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel, an das das Calenberger Land inzwischen durch Erbfolge zeitweise gegangen war – fand 1588 statt. Als deren Konsequenz für die überörtliche amtskirchliche Organisation wurden zwei Generalsuperintendenturen – für Calenberg und die Obergrafschaft Hoya in Pattensen, für Göttingen in Münden – eingerichtet, denen neun bzw. vier Spezialsuperintendenturen nachgeordnet wurden; eine davon sollte für den hiesigen Bereich die Superintendentur in Ronnenberg werden. Zur Einführung des Generalsuperintendenten und der Spezialsuperintendenten wurde auf den 24.2.1589 nach Pattensen geladen: dieses Datum ist also der 'Geburtstag' des hiesigen Kirchenkreises.