Kirchenkreis tritt der Initiative "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus" (IKDR) bei
Kaum eine Kirchenkreissynode (KKS) stand zuvor in der extremen Spannung zwischen Themen, die vom "Beschluss über den Jahresabschluss 2021" zur "Gebäudepriorisierung im Kirchenkreis" bis hin zur Beschlussfassung über die Mitgliedschaft in der IKDR oder dem Vortrag und Austausch über die ForuM-Studie zur sexualisierten Gewalt in Kirche und Diakonie reichten.
Besonders letztgenannter Tagesordnungspunkt stand unter dem Eindruck der Tagung der Landessynode am gleichen Tag, Freitag, 7. Juni, in Loccum. "Nach dem heutigen Tag haben wir uns spontan entschieden, den geplanten Vortrag von Jochen Roth zur Seite zu legen, und den Vortrag der Betroffenenvertreterin Nancy Janz heute in der Kirchenkreissynode anzuschauen", machte Pastorin Kristin Köhler deutlich. Jochen Roth, der in der Sitzung anwesend war, wird den Vortrag der Synode trotzdem zur Verfügung stellen. "Wir müssen uns dem Thema stellen, das eine große Dynamik entwickelt. Es geht um Verantwortungsübernahme und auch um besser ausgebaute Meldestellen für Betroffene, und insgesamt auch um einen Kulturwandel. Denn eine juristische Beschäftigung damit ist noch keine Aufarbeitung. Taten verjähren, aber für die Betroffenen sind sie nicht vorbei", machte der Referent in der Stabsstelle Diakonische Theologie im Diakonischen Werk in Niedersachsen deutlich. Nachdem die Teilnehmenden der KKS den am Vormittag aufgezeichneten Beitrag Nancy Janz' gesehen hatten, folgte ein kurzer Austausch in kleinen Gruppen. Im Plenum appellierten Mitglieder der Synode, die Schutzkonzepte, die im Kirchenkreis für alle Gemeinden vorliegen, weiter zu bearbeiten und immer wieder zu kontrollieren.
Ebenfalls im ersten Teil der Sitzung der KKS informierte Pastorin Ute Kalmbach über die Initiative "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus", die 2010 in Bad Nenndorf gegründet wurde und die landesweit tätig ist. Unter anderem berät die IKDR bei Konflikten vor Ort, sie macht Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Nach einem Vortrag eines Referenten der IKDR im Frühjahr in der Konferenz der Hauptamtlichen entstand die Idee, dass auch der Kirchenkreis als Institution der IKDR, die als Verein organisiert ist, beitreten könnte, um die Arbeit zu unterstützen. Dieser Beschluss wurde von der KKS mit einer Enthaltung mit großer Mehrheit gefasst.