Pastor Matthias Stalmann wird zweiter Beauftragter für Notfallseelsorge im Sprengel Hannover
Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann hat am Mittwoch, 1. Juli, Pastor Matthias Stalmann (51) als Beauftragten für Notfallseelsorge (NFS) im Evangelisch-lutherischen Sprengel Hannover eingeführt. Der Gottesdienst fand in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis, Rote Reihe 8, in Hannover, statt. Zu den Assistenten bei der Einführung gehörte unter anderem Superintendentin Antje Marklein aus dem Kirchenkreis Ronnenberg, wo Matthias Stalmann auch als Gemeindepastor in Großgoltern, Stemmen und Göxe tätig ist.
"Die Notfallseelsorge hat einen hohen Stellenwert. Sie wird von den Leitstellen der Feuerwehren und Rettungsdienste alarmiert, wenn Menschen beispielsweise nach einem Unfall, einem Unglück oder einer Gewalttat betreut werden müssen. Sie wendet sich den Betroffenen unabhängig von deren Weltanschauung oder religiösen Zugehörigkeit zu. NFS hilft, die Betroffenen zu stabilisieren in einer Situation, in der nichts mehr so ist, wie es eben noch war. Sie ist erste Hilfe für die Seele," betont Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann die Wichtigkeit des Arbeitsfeldes. "Die Sprengelbeauftragten haben die Aufgabe, Kolleginnen und Kollegen für diesen wichtigen Dienst fortzubilden. Auch viele Einsatzkräfte leisten ihre Arbeit in für sie seelisch schwierigen Situationen. Das Erlebte zu bearbeiten, aussprechen zu können, was belastet, ist wichtig. Dafür müssen kompetente Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Auch für diese sogenannte Einsatznachgespräche stehen die Sprengelbeauftragten zur Verfügung."
Stalmann ist seit Juni 2004 als Gemeindepastor in den Kirchengemeinden Großgoltern und Stemmen, der Kapellengemeinde Göxe sowie seit 2012 mit 25% einer vollen Stellen als Seelsorger in den Seniorenheimen in Barsinghausen im Kirchenkreis Ronnenberg tätig. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Göttingen absolvierte Stalmann sein Vikariat von 1994 bis 1996 in der Kirchengemeinde Wietze im Kirchenkreis Celle. 1996 wurde er nach einer kurzen Tätigkeit in der Lobetalarbeit in Celle Helfer im Pfarramt für das Projekt "Besuchende Kirche für pflegende Angehörige" im Kirchenkreis Celle. Zur Notfallseelsorge kam Stalmann über die ehrenamtliche Polizeiseelsorge im Kirchenkreis Celle. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er an dem Notfallseelsorge-Einsatz beim ICE-Unglück in Eschede am 3. Juni 1998 beteiligt. Als einer der ersten Seelsorger war er am Unglücksort und kümmerte sich dann in der Zeit danach intensiv um die Nachbetreuung der Einsatzkräfte. Ab September 1998 war Stalmann Mitarbeiter in der nach dem ICE-Unglück eingerichteten "Koordinierungsstelle Einsatznachsorge" in Celle. Von 1999 an war er als Gemeindepastor in Westercelle tätig, blieb aber mit einer viertel Stelle weiterhin in der Einsatznachsorge. Zusätzlich zur Polizeiseelsorge in Celle übernahm Stalmann die Beauftragung für Notfallseelsorge sowohl im Kirchenkreis Celle als auch im Sprengel Lüneburg bis zu seinem Wechsel nach Großgoltern.
"In meiner Beauftragung möchte ich vor allem in einem kontinuierlichen Kontakt mit den in der Notfallseelsorge tätigen Kolleginnen und Kollegen sein. Der fachliche Austausch und die gemeinsame Fortbildung sind wichtige Bausteine dieser Arbeit. Natürlich stehe ich für besonders belastende Situationen auch selbst als Seelsorger zur Verfügung. Als Sprengelbeauftragter kann ich die vor Ort tätigen Seelsorger und Seelsorgerinnen in ihrer Arbeit beraten und unterstützen," beschreibt Stalmann sein neues Aufgabengebiet. Auch das Angebot kollegialer Beratung sowie einer Seelsorge für Seelsorgende sehe ich bei Bedarf als eine meiner Aufgaben.
Stalmanns Beauftragung, die er gemeinsam mit Pastor Tim Kröger wahrnehmen wird, umfasst wie bei diesem 25 Prozent einer vollen Stelle.
Text: Pressemitteilung Sprengel Hannover, Stefan Heinze