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KKT 17. Juli 2015

Nachricht Ronnenberg, 17. Juli 2015
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Die Arbeit mit und für Flüchtlinge bleibt ein Thema im Kirchenkreis Ronnenberg. Das zeigte auch die Sitzung des Kirchenkreistages (KKT) am Freitag, 17. Juli, in Ronnenberg. Im ersten Teil der Veranstaltung berichteten Aktive aus verschiedenen Kirchengemeinden über ihre Angebote in der Flüchtlingsarbeit. Deutlich wurde, dass alle Orte Initiativen entweder unterstützen, darin mitarbeiten oder selbst den Anstoß für eine aktive Willkommenskultur gegeben haben und nun mit Vereinen, Einzelpersonen und den Kommunen zusammenarbeiten. Bewährt haben sich in Weetzen zum Beispiel die Fahrradwerkstatt, die monatlichen Treffen für Kinder im Flüchtlingsheim, an denen auch Kinder aus dem Ort teilnehmen, Treffen für Frauen und Sprachkurse, wie Birgit Sendler-Koschel berichtete. In Gehrden unterstützt die Kirchengemeinde die Flüchtlingsinitiative durch einen finanziellen Zuschuss für einen Sprachkurs, außerdem stellt sie die Räume für ein wöchentliches Näh-Café für Frauen zur Verfügung. Bereits im Vorfeld hat sich in Benthe ein "AK Willkommen" gegründet, der sich auf die Ankunft von Flüchtlingen in einer Containerunterkunft im Herbst vorbereitet. "Wir stehen in den Startlöchern", sagte Pastor Martin Funke. Auch Spenden seien bereits auf ein Konto eingegangen. Hilfe für syrische Flüchtlinge hat die Johannes-der-Täufer-Gemeinde Wettbergen mit dem Kinder- und Jugendzirkus Giovanni geleistet. Unter anderem wurden 10000 Euro an Spenden in den Pausen der Zirkusvorstellungen gesammelt, die Familien in Syrien unterstützen sollen, die Waisen aufgenommen haben, erklärte Brigitte Kumkar. Das wichtigste seien aber die persönlichen Kontakte, auch weil jeder Flüchtling seine eigene, individuelle Geschichte mitbringe. Nach weiteren Berichten aus Empelde, Ronnenberg, Wennigsen und Barsinghausen referierte Sigrid Haynitzsch, die Leiterin der Ehe- und Lebensberatungsstelle des Kirchenkreises über "Was Flüchtlinge im Gepäck haben... Traumata, Sehnsüchte und was können wir tun?". Sie ging auf die verschiedenen Formen von Traumata und ihre Wirkung noch Jahrzehnte später im Leben der Betroffenen ein. Familien auf der Flucht erlebten eine sequentielle Traumatisierung durch Krieg und Flucht, unter anderem durch die miterlebten Kriegshandlungen, durch Verfolgung, Lebensgefahr auf der Flucht, den Verlust der eigenen Wurzeln, Schuldgefühle gegenüber den zurück Gebliebenen. Auch im Exil setze sich die Traumatisierung fort, durch Erlebnisse von Misstrauen und Ablehnung, durch einen unsicheren Aufenthaltsstatus oder eine ungewisse Zukunft. Es sei nun wichtig, die Flüchtlinge zu stabilisieren, in dem ihnen Beziehung angeboten werde. "Wir arbeiten mit den Ressourcen der Geflüchteten, indem ihr Überleben wertgeschätzt wird und deutlich wird, dass das Trauma nur ein Teil ihres Lebens ist. Wir heißen willkommen und stützen sie in der Zukunftsplanung", erklärte Sigrid Haynitzsch. Später könnten in der Beratung auch Rückblicke gewagt werden und zum Beispiel die Familiengeschichte rekonstruiert werden. Aber das gehe erst, wenn Sicherheit in das Leben der Geflüchteten eingezogen sei. Die Beratungsstelle bietet auch für Ehrenamtliche Gespräche über die Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit an.

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Kirchengemeinden erhalten zusätzliche Sachmittel

Nicht ausgegebene Projektmittel des Kirchenkreises aus den Jahren 2013/14 in Höhe von 100000 Euro werden nun an die Gemeinden ausgeschüttet. Zunächst erhält jede Gemeinde nach einem im Kirchenkreisvorstand (KKV) beschlossenen Schlüssel eine Zuwendung. Kleinere Gemeinden werden dabei bevorzugt, wie Superintendentin Antje Marklein erklärte. So erhält eine Gemeinde mit durchschnittlich 2600 Mitgliedern 3850 Euro, eine Gemeinde mit 470 Mitgliedern 1990 Euro. Zur Verfügung steht darüber hinaus ein Sozialfond für Kirchengemeinden, die zusätzlich Unterstützung bei den Sachmitteln benötigen.

Den Kirchenkreis und seine Ausschüsse beschäftigen zurzeit die Grundstandards, die neu erstellt werden. Neue Herausforderungen, wie eine geänderte Mediennutzung, ein verändertes Freizeitverhalten von Jugendlichen oder auch die Flüchtlingsarbeit sollten sich in diesen Grundstandards niederschlagen, erklärte die Superintendentin in ihrem Bericht.

Fotos und Text: Freitag

Veränderungen in Gremien:

Der KKT wählte in verschiedene Ausschüsse neue Mitglieder:

  • Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik: Harald Mertens, Weetzen
  • Ausschuss für Kinder- und Jugendarbeit: Marianne Riecke, Wettbergen

Nicht mehr im KKT und KKV ist Pastorin Annette Behnken. Für den KKV fand sich kein neues ordiniertes Mitglied als Nachfolge für die Wennigser Pastorin. Der Sitz bleibt zwischenzeitlich vakant.

Personelle Veränderungen in den letzten Monaten:

Superintendentin Antje Marklein berichtete über verschiedene Veränderungen bei Hauptamtlichenstellen:

  • Pastor Matthias Stalmann ist zusätzlich mit einer 1/4 Stelle in der Notfallseelsorge im Sprengel Hannover tätig
  • Aufgaben in den Seniorenheim in Barsinghausen im Umfang von 1/4 Stelle werden von Pastor Günter Koschel zusätzlich wahrgenommen
  • Pastor Jürgen Holly hat den Dienst in der Mariengemeinde (1/2 Stelle) begonnen
  • Pastor Ulf Peter Radow wechselt an die Berufsschule in Holzminden
  • Die Verstetigung der schulnahen Jugendarbeit, die durch Diakonin Katrin Wolter geleistet wird, ist für weitere drei Jahre (1/2 Stelle) vom KKT einstimmig beschlossen.

Erhöhter Bedarf im Diakoniefond:

Über einen erhöhten Bedarf an Notfall-Einzelhilfen aus dem Diakoniefond des Kirchenkreises berichtete Christa von der Decken-Eckardt. 2014 seien insgesamt 1812 Euro ausgegeben worden, im ersten Halbjahr 2015 hingegen schon 2175 Euro als Beihilfen, wenn keine andere öffentliche Hilfe mehr zur Verfügung stehe. 2014 wurden acht Haushalte in denen 14 Kinder leben mit Summen zwischen 12 und 350 Euro unterstützt. Im Fond standen Ende 2014 noch 6718 Euro zur Verfügung.

Kindertagesstättenverband nimmt Arbeit auf

Zum 1. August nimmt der neue Kindertagesstättenverband Calenberger Land für die beiden Kirchenkreise Ronnenberg und Laatzen-Springe die Arbeit auf. Anfang der kommenden Woche stellt sich den Mitarbeitenden der Einrichtungen auch die neue pädagogische Leitung im Kita-Verband vor. Silke Yavuz aus Benthe beginnt ihren Dienst dann am 1. September, teilte im KKT Jürgen Haake für das zuständige Gremium mit. Ein Fest zum Start des Kita-Verbands findet am 18. September statt.