Ein sichtbares Zeichen in Wennigsen
Ein deutliches Zeichen setzten die mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des "Wennigser Lichterwegs gegen Fremdenfeindlichkeit", zu dem am Freitagabend, 23. November, die christlichen Gemeinden des Ortes und der Kirchenkreis Ronnenberg aufgerufen hatten. "Die Resonanz übertrifft unsere Erwartungen und wir freuen uns sehr über die vielen Menschen, die dabei waren", sagte Pastor Martin Funke zum Ende der Veranstaltung. Er hatte die Idee zum Lichterweg mit Kolleginnen und Kollegen einer ökumenischen Dienstbesprechung umgesetzt. Der Pastor aus Benthe warb in seiner Rede an der ersten Station des Weges an der Klosterkirche für mehr "Freundlichkeit gegenüber Fremden" und Miteinander in der Gesellschaft, sprach aber auch Probleme an. Mit den Kerzen, die vor der Klosterkirche angezündet wurden, könne ein Zeichen gesetzt werden in der Dunkelheit gegen den Hass und Rassismus. Drei Flüchtlinge wendeten sich ebenfalls an die Zuhörer vor der Kirche. Sie dankten für das Willkommen und die Unterstützung vor Ort in Benthe und Gehrden. Dort wurde ihnen und den Kindern geholfen, anzukommen und die Sprache zu lernen. Einer von ihnen fühlt sich hier sicher und integriert, er spielt im Fußballverein und will bald mit einem Studium beginnen. Sie wünschten sich, dass sie nicht pauschal für kriminelle Taten von Flüchtlingen verurteilt werden. Zur Einstimmung an der Klosterkirche spielte die Band "Ka:june" mehrere Songs und begleitete das erste gemeinsame Lied. Auch an der evangelisch-freikirchlichen Christusgemeinden und der katholischen Hubertuskirche wurde gesungen – unter anderem „We shall overcome“ als Friedenslied. Vor der Freikirche sprachen zwei Jugendliche, Yara und Johannes, über ihre Erfahrungen. Sie habe große Dankbarkeit in der Arbeit mit Flüchtlingen erlebt, sagte Yara und berichtete von der sechsjährigen Manala, die als Waise nach Deutschland kam und nun Vertrauen aufbaut und zur Schule gehen kann. Ihr wird eine Perspektive eröffnet. "Nur wer Interesse an seinem Nächsten zeigt, mit ihm lacht, ihn tröstet und ihm hilft, wird ein Freund werden. Und wer ein Freund ist, ist kein Fremder mehr. Das ist es, was wir uns immer merken sollen; Liebe deinen Nächsten, genauso wie dich selber. Egal, wer er ist", sagte Johannes. Der Lichterweg führte weiter durch die Benekenstraße in den Wehweg. Dort lud Pfarrer Christoph Paschek ein, das Vater Unser zu beten und sprach einen Segen. Nach einem gut eineinhalbstündigen Weg klang die Veranstaltung bei heißem Tee und Laugenbrezeln aus.
Fotos und Text: Freitag