Jährlich legt der Diakonieverband Hannover-Land einen Bericht über die vielfältigen Aufgaben und Angebote vor. Am Dienstag, 24. Mai, wurde der Bericht im Kirchenkreisamt Ronnenberg von Superintendentin Antje Marklein, André Lang vom Diakonieverband und Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink vorgestellt. Mit dabei war auch Maren Elies, die nach einigen Monaten der Vakanz die Aufgaben der Kurenberatung im Kirchenkreis übernommen hat (siehe dazu den Text in der Seitenbox).
Der Jahresbericht steht unter der Überschrift "Willkommen bei uns". "Alle sind willkommen, alle, die Not leiden, konnten und können sich an uns wenden", betonte Andrea Schink. In ihre Beratung in Ronnenberg und Barsinghausen kämen Familien, Alleinstehende, Junge und Alte, Alleinerziehende oder Erwerbslose. Dabei erlebe sie nachwievor eine große Nachfrage ihrer Arbeit - einschließlich Anfragen von Geflüchteten, die zunehmen."Es ist oft ein zeitlicher Balanceakt, allen gerecht zu werden. Wir gehen an zeitlich Grenzen und Beratungen von Geflüchteten sind aufwendiger, weil eben mehr erklärt werden muss oder auch übersetzt", erklärte sie. Im letzten Jahr hat sie persönlich 230 Haushalte in 488 Gesprächen beraten, hinzu kommen die ungezählten telefonischen Beratungen. 35 Prozent der Ratsuchenden hatten einen Migrationshintergrund, 70 Prozent erhielten Sozialleistungen nach dem Sozialgesetzbuch. 42 Prozent der Beratungen hatten sozialanwaltlichen Charakter, an zweiter Stelle stehen die Beratungen von Schwangeren. Wichtig sei das gut funktionieren Netzwerk weiterer sozialer und diakonischer Dienste, weil viele Ratsuchende mehrere Probleme hätten. Andrea Schink verwies auf Versäumnisse in der Sozialpolitik, die nun Folgen hätten, wie der fehlende soziale Wohnungsbau in den letzten Jahren. "Dieses Problem ist nicht neu, aber hat sich jetzt verschärft. Nur es liegt eben daran, dass lange nichts getan wurde. Nun ist der Wohnungsmarkt leergefegt", meinte sie.
Der Diakonieverband und damit auch die Diakonie sei in den fünf Mitgliedskirchenkreisen Burgdorf, Burgwedel-Langenhagen, Neustadt-Wunstorf, Laatzen-Springe und Ronnenberg gut und vielfältig aufgestellt, hob Superintendentin Antje Marklein hervor. Schwerpunkte im Kirchenkreis Ronnenberg seien neben der Kirchenkreissozialarbeit die soziale Schuldnerberatung, die beiden Diakonielädchen in Empelde und die Jugendwerkstatt. "Diese Stellen sind bereits ohne das 'Thema' Flüchtlinge ausgelastet. Das letzte Jahr hat uns deshalb besonders herausgefordert und auch die Mitarbeitenden sind an ihre Grenzen gegangen und leisten noch mehr. Jeder Arbeitsbereich hat sich dadurch auch verändert", erklärte sie. Mittlerweile seien weitere Stellen geschaffen worden, wie die neue Stelle zur Integration in den Arbeitsmarkt. Sie sei den Mitarbeitenden dankbar, dass sie diese wichtige diakonische Arbeit leisten. "Wir übernehmen wichtige, verlässliche Aufgaben, die der Gesellschaft gut tun. Unsere Mitarbeitenden haben eine hohe Kompetenz, um Menschen in Krisen zu begleiten", sagte sie.
Text und Foto: Freitag