Raum der Stille entsteht im Gehrdener Krankenhaus
Schon für ihre Vorgängerin war es ein Thema und auch für Krankenhausseelsorgerin Gunhild Junker ist es seit fast drei Jahren Dienst ein „innigster Wunsch“, der nun umgesetzt wird: Im Klinikum Robert Koch Gehrden entsteht am Ende des Flurs der Station 16 in der ersten Etage ein „Raum der Stille“. Die Rahmenbedingungen stehen: ein 30 Quadratmeter großer Raum wurde gefunden und wird nun zum 1. Dezember an die Krankenhausseelsorge übergeben. Die Spitze des Klinikums Robert Koch Gehrden hat zugesagt, den Raum renoviert und bezugsfertig zur Verfügung zu stellen, erklärte Pflegedirektor Martin Langsdorf im Rahmen eines Pressegesprächs. Er unterstrich die Bedeutung des Raumes auch für das Krankenhaus insgesamt. Die Einrichtung des Raumes ist dann Sache des Kirchenkreises Ronnenberg, bei dem die Krankenhausseelsorgerin angestellt ist, und weiterer Akteure. „Wir rechnen mit Kosten von 15 bis 20000 Euro für die Einrichtung. Hierfür sind wir auf die Mithilfe der Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen und bitten um Spenden für den Raum“, sagte Superintendentin Antje Marklein. Mit im Boot ist die Innenarchitektin Claudia Peter, die unter anderem einen Raum der Stille im Annastift in Hannover gestaltet hat. Sie hat erste Ideen zusammen mit Gunhild Junker entwickelt. Die endgültige Gestaltung ist aber noch offen. Im Frühjahr 2017 könnte der Raum fertig eingerichtet sein. „Wir wollen eine Verbindung schaffen vom Raum mit dem Blick durch zwei große Fenster nach draußen in Richtung Wald“, erklärte Claudia Peter. Materialien, wie Holz, und die Verwendung von Elementen, wie Wasser, sollen diese Verbindung schaffen und damit auch eine besondere Atmosphäre im Raum. Schließlich diene der Raum, der rund um die Uhr geöffnet sein wird, der Stille und des zur Ruhekommens. „Hier können die Patienten, aber auch die Mitarbeitenden und Angehörigen, abschalten, den Gedanken freien Lauf lassen, spirituell auftanken und einfach nur da sein abseits des Trubels und der Geräusche im Krankenhaus“, meinte Gunhild Junker. Bei der Einrichtung des Raumes müsse nun ein Spagat geschaffen werden, fügte Antje Marklein hinzu. Die Frage sei, wie es gelinge, dass sich Menschen aller Religionen und auch ohne Religion im Raum wiederfinden, wohlfühlen und auch beten können. „Wir wollen, dass sich der Raum öffnet, aber dass wir gleichzeitig auch nicht hinter dem zurückgehen, was wir brauchen im Christentum. Schließlich ist Religionsfreiheit ein Grundrecht“, sagte sie.
Text und Foto: Freitag