Im Beisein einer großen Festgemeinde in der Klosterkirche Barsinghausen sind am Freitagabend, 2. Juni, Kristin Köhler und Sebastian Kühl in ihren Dienst als Pastorin und Pastor von Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr ordiniert worden. Beide treten ihre erste Stelle an - Kristin Köhler wird Pastorin in der Petrusgemeinde Barsinghausen, Sebastin Kühl Pastor in der Christusgemeinde in Egestorf. Damit endet in beiden Gemeinden eine längere Vakanz. Viele Gemeindemitglieder, aber auch die Familie und Wegbegleiter des Paares verfolgten die Ordination, bei der unter anderem die Mütter der beiden assistierten. Petra Bahr hob dieses in ihrer Predigt - die erste im Kirchenkreis Ronnenberg seit ihrem Amtsantritt im Sprengel Hannover Anfang des Jahres - besonders hervor. "Mütter und Großmütter, das zeigen wissenschaftliche Studien, sind die wichtigsten Personen in der Vermittlung des Glaubens. Sie prägen das religiöse Urvertrauen, wecken das religiöse Interesse", sagte sie. Gemeinsam mit den beiden Gemeinden seien nun die Pastorin und der Pastor unterwegs in der "Freiheitsgeschichte Gottes". Dabei seien beide Gemeinden und auch beide Personen jeweils unverwechselbar und heute hoffnungsfroh.
Im Anschluss an den Gottesdienst, der vom Egestorfer Kirchenchor und Rainer Rickers an der Orgel musikalisch gestaltet wurde, fand ein Empfang im Gemeindehaus mit verschiedenen Grußworten statt.
Der 31-jährige Sebastian Kühl begann das Studium der Evangelischen Theologie im Wintersemester 2006 an der kirchlichen Hochschule Bethel. Es folgten Studienaufenthalte in Marburg und Berlin, wo er als Hilfskraft am Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspädagogik arbeite. Kühl war Stipendiat der Fridrich-Ebert-Stiftung. Sein Vikariat absolvierte er seit 2015 in Hollenstedt bei Buxtehude. „Wichtig ist mir eine lebendige Gemeinde, in der Haupt- und Ehrenamtliche zusammen Neues ausprobieren und gemeinsam daran wachsen können. Der Austausch mit anderen spornt mich an und setzt bei mir große Energien frei. So eröffnen sich Gestaltungsräume, die einer allein nicht entdeckt hätte.“, kommentiert der angehende Pastor seine Vorstellung von gelingender Gemeindearbeit. Kühl wurde in Bassum bei Bremen geboren und stammt aus einem Pfarrhaus.
Kristin Köhler ist 30 Jahre alt und begann das Studium der Evangelischen Theologie nach ihrem Abitur 2007 in Göttingen. Später wechselte die gebürtige Hildesheimerin nach Berlin, wo sie ihr Studium mit dem ersten theologischen Examen abschloss. Das Gemeindevikariat absolvierte sie in Buxtehude. Durch Auslandserfahrungen in sozialen Einrichtungen, zuletzt in einem arabischen Pflegeheim in Palästina, und durch die Mitarbeit in verschiedenen Abteilungen der Diakonie während des Studiums verfügt die Nachwuchstheologin bereits über ein ausgeprägtes sozial-diakonisches Profil. „Wenn jede und jeder seine Gaben einbringen kann und darf, wird die Kirche zu einem Ort des Lebens. Und auf eine solche Gemeinde habe ich richtig Lust.“, sagt die angehende Pastorin mit Blick auf ihr neue Arbeitsstelle. „Wenn ganz unterschiedliche Talente zusammenkommen und zu einem Team werden, dann entstehen neue Möglichkeiten, wie Kirche aussehen kann.“
Fotos: Freitag, Schön; Text: Freitag, Sprengel Hannover