Zehn Jahre lang war Pastor Andreas Pöhlmann in Gehrden und den dazugehörigen Kapellendörfern - seit 2010 auch in Leveste - nun verabschiedet er sich in neue Aufgaben in einem Pfarramt in Arenshorst und in der Krankenhausseelsorge in Bad Essen. Im Gottesdienst am Sonntagnachmittag, 26. März, wurde er von Superintendentin Antje Marklein aus seinem Dienst in Gehrden und Leveste entpflichtet. "Andreas Pöhlmann hat in den Gemeinden Spuren hinterlassen, zum Beispiel mit dem Glaubenskurs, den Auftaktgottesdiensten, vielen Begegnungen und seelsorgerlichen Begleitungen", meinte Antje Marklein in ihrer kurzen Rede zu den vielen Gästen, die selbst noch in der offenen Tür der Kirche im Stehen den Gottesdienst verfolgten. Auch im Kirchenkreis sei er ein beliebter Kollege gewesen, der unkompliziert Vertretungen übernommen habe und der als kritischer Geist Diskussionen bereicherte. Nun verabschiede sich mit Andreas Pöhlmann auch die Familie mit Ehefrau Karla und den in Gehrden geborenen Kindern Kilian und Lydia. In persönlichen Grußworten unterstrichen auch die Kirchenvorstandsvorsitzenden Dorothea von Schlotheim (Gehrden), Michael Bürger (Leveste), der katholische Pfarrer Christoph Paschek und Bürgermeister Cord Mittendorf das Wirken des Pastoren vor Ort. "Wir haben mit dir sieben gute und schöne Jahre in Leveste erlebt. Viele Menschen aus dem Ort bedauern deinen Weggang", sagte Michael Bürger. Er erinnerte an die Bauprojekte, die die Arbeit in Leveste ebenfalls prägten, der Umbau des Gemeindehauses und die noch laufende Renovierung der St. Agathenkirche. Christoph Paschek lobte die Ökumene, die Andreas Pöhlmann mitgestaltet habe. "Du warst immer ein sehr guter Zuhörer. Wir werden die Projekte, die du angestoßen hast, weiter pflegen. Wir sind von dir beschenkt worden", sagte Dorothea von Schlotheim.
Durch die Predigt Andreas Pöhlmanns zogen sich viele persönliche Anmerkungen und Wünsche an die Gemeinden. „Wir wollen Jesus sehen“ – dieser Wunsch der Menschen im Predigttext aus dem Johannesevangelium – sei auch eine Frage an die Menschen heute, so Andreas Pöhlmann. „Wollen wir das noch heute? Was hindert so viele, in die Kirche zu gehen? Wir haben hier jeden Sonntag eine Gemeinde, aber andere bleiben fern oder suchen Jesus an einem anderen Ort“. Er warb für einfachere Zugänge zur Kirche. Deshalb hänge sein Herz auch an den Auftaktgottesdiensten, die mehrmals im Jahr an einem Freitagabend gefeiert werden. „Wir erwarten oft zu viel. Es muss einfacher gehen, deshalb haben wir die Auftaktgottesdienste eingeführt. Schön, dass sie weiter gefeiert werden. Am 1. September geht es weiter“, sagte er. In Gehrden, den Kapellendörfern und in Leveste sei er gern Pastor gewesen. „Ich bleibe mit euch verbunden. Drei Dinge will ich heute weitergeben. Bleibt hungrige Christen, schaut auf das Kreuz, bleibt offen für Neues und heißt meinen Nachfolger oder meine Nachfolgerin hier herzlich willkommen“, schloss er seine Predigt.
Nach dem Gottesdienst und Grußworten in der Kirche nutzten viele Gäste noch die Begegnung im Gemeindezentrum und richteten persönliche Worte an Andreas Pöhlmann.
Fotos: Freitag / Dengler; Text: Freitag