Tauffeste setzen einen Punkt hinter das Taufprojekt im Kirchenkreis
Eine Taufe kann vieles sein. Ein besonderer Schutz, ein Segen, ein Zeichen: du gehörst dazu. Ein Ritual und ein Anlass für ein Fest für die Familie und die Gemeinde.
Rund um den diesjährigen Johannistag, 24. Juni, laden Gemeinden bundesweit zu besonderen Tauffesten ein. Auch im Kirchenkreis beteiligen sich Gemeinden daran, wie in Gehrden, Leveste, in den Bördedörfern Barsinghausen oder in Weetzen. Aber auch darüber hinaus gibt es Tauffeste, am 18. Juni in der Kapellengemeinde in Nienstedt oder am Pfingstsonntag, 28. Mai, um 10 Uhr in der Petrusgemeinde. Gefeiert wird dann bei schönem Wetter im Petrusgarten. "Fünf Täuflinge sind angemeldet, aber es ist auch möglich, sich noch kurzfristig im Pfarrbüro anzumelden. Wir freuen uns auf die Taufen und das anschließende Fest, zu dem sich die Familien auch anmelden können und für das es Essen von einem Caterer in Barsinghausen gibt", sagt Pastorin Kristin Köhler. Für die angemeldeten Familien ist auch ein wichtiges Kriterium, dass das Tauffest unter freiem Himmel im Garten stattfindet. "Das ist ungezwungener und wer vielleicht etwas 'fremd' ist mit einer Gottesdienstfeier, fühlt sich dort vielleicht wohler". Auch die Mariengemeinde hat viele positive Erfahrungen mit Tauffesten gesammelt, die dort alle drei bis vier Jahre stattfinden. Im letzten Jahr feierten 17 Kinder und Jugendliche im Alter von null bis 17 Jahren ihre Taufe. "Viele Eltern sind dankbar, wenn sie nichts drumherum organisieren müssen, wenn der Aufwand gering ist und anschließend gemeinsam gefeiert wird", erklärt Pastorin Uta Junginger. Weil erst im letzten Jahr ein Tauffest stattfand, ist nun zum Abschluss der Kinderbibeltage zum Thema "Wassergeschichten" auch eine Taufe im Familiengottesdienst geplant.
"Wenn der Wunsch da ist, getauft zu werden, ist es immer möglich, in jedem Alter", sagt Uta Junginger, die schon 75-Jährige getauft hat. Oder eine Konfirmandin im Bullerbach. Pastorin Kristin Köhler taufte im letzten Jahr eine Vierjährige spontan in deren Kinderzimmer. "Das Mädchen war zu einer Taufe mit drei weiteren Taufen angemeldet, aber im Gottesdienst wurde ihr das auf einmal alles zu viel, sie wollte sich partout nicht taufen lassen. Und so ging ich im Anschluss mit der Familie nach Hause und habe dort getauft", erinnert sie sich.
Die Tauffeste am Johannistag sind für den Kirchenkreis Ronnenberg auch der Anlass, das Taufprojekt offiziell zu beenden. Seit 2019 war dies ein Schwerpunkt im Kirchenkreis. "Unsere Idee war es, das Thema Taufe breit zu streuen, mit viel Schwung haben wir Materialien entwickelt, wie Plakate, die wir flächendeckend verteilen wollten. Doch dann kam Corona und vieles war nicht mehr oder anders möglich", erklärt Superintendentin Antje Marklein. Ein großes ökumenisches Tauffest in Ronnenberg musste verschoben werden und konnte erst 2021 stattfinden. Im Taufprojekt wurden auch Taufbriefe entwickelt, die regelmäßig an Tauffamilien versendet werden und Themen, wie christliche Feste, Rituale und auch Tod und Abschied kindgerecht aufgreifen. Oder eine Box mit Symbolen zur Taufe, die die Pastorinnen und Pastoren mit zu Taufgesprächen nehmen können.
Die Tauffeste seien und bleiben eine große Chance, als Gemeinde offen und einladend erlebt zu werden. Die Theologinnen haben den Trend bemerkt, dass in der Corona-Pandemie Kinder später getauft werden, weil Taufen und auch die Familienfeiern verschoben werden mussten. Die Einladung bleibt bestehen: Taufen sind in jedem Alter möglich.
Foto und Text: Freitag