Freie Zeit im Ruhestand
Manche Veränderungen brauchen ihre Zeit, bis sie auch 'ankommen'. "Letztens wurde ich von einem Freund zum Geburtstag eingeladen, Himmelfahrt, und ich sagte ihm erst, ich müsse mal nachschauen, ob ich dann Zeit habe und dann fiel es mir ein, dass ich dann ja im Ruhestand bin und dafür jetzt Zeit habe. So konnte ich zusagen", sagte Pastor Armin Schneider in seinen Schlussworten nach dem Gottesdienst anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand. Mehr Zeit haben für die Familie, für Besuche der Kinder und Enkelkinder, für eine Radtour zum Steinhuder Meer oder für Kocheinsätze in der Küche - und gleichzeitig: "Ich war gern Pastor und werde es auch bleiben und in einem Jahr vielleicht auch wieder den einen oder anderen Gottesdienst gestalten". Vier Jahre war er Pastor in den Kirchengemeinden Großgoltern und Stemmen und der Kapellengemeinde Göxe. Er habe sich hier ausgesprochen wohl gefühlt, betonte Armin Schneider. Leider sei durch die Corona-Zeit viel verloren gegangen auch an Nähe untereinander. Aber gleichzeitig lobte er die kompetenten und sehr engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden und dankte auch den Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis.
Geprägt wurde diese Zeit - das wurde in den Reden von Superintendentin Antje Marklein und von Stefan Loth vom Kirchenvorstand Großgoltern deutlich - durch die Pandemie. "Wir hatten uns gefreut auf die Zeit mit dem neuen Pastor. Aber dann kam alles anders, Regeln, Einschränkungen und Absagen. Erst der Weihnachtsmarkt im letzten Jahr war wieder so etwas wie Normalität", sagte Stefan Loth, der auch auf die neuen Herausforderungen einging, die vor den Gemeinden stünden, wenn sich eine Gesamtkirchengemeinde bildet. Andrea Last, Ingrid Thon und Eva-Maria Fischer überreichten eine Collage als Erinnerung an die Gemeindegruppen, wie den Seniorenkreis, die Büchergruppe und den Kreativkreis, Norbert Steinbach vom Heimatchor Eckerde dankte für die gute Zusammenarbeit. Der Chor und auch der Musikzug der Feuerwehr gestalteten, ebenso wie Reinhard Großer an der Orgel, den Gottesdienst musikalisch.
Antje Marklein erinnerte an die beruflichen Stationen der mehr als 40-jährigen Berufsbiografie des Pastors. Unter anderem war er Berufsschulpastor und später Gemeindepastor in Itzum, Winsen an der Aller, in Mulsum und im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. "Sie sind ein glaubwürdiger Christenmensch. Sie haben das Vertrauen und das Geborgensein in Gott gelebt. Das haben die Menschen von ihnen gehört. Und sie haben sich in Strukturdebatten eingebracht, wollten, dass es gerecht zugeht". Für die nun beginnende Vakanz wünsche sie den Gemeinden sehr, dass „sie ihre Kirche nicht schonen“ und dass diese ihre Gestaltungsideen mit einbringen in die Region Barsinghausen. Im Gottesdienst wirkte bereits Pastor Niclas Förster mit, der Vakanzvertreter in Großgoltern, Stemmen und Göxe.
Fotos und Text: Freitag