St. Blasiuskirche wird auch zum Gemeindehaus
Finanzfragen prägten die Tagesordnung der Kirchenkreissynode am Freitag, 24. November in Empelde. Unter anderem beschlossen die stimmberechtigten Mitglieder den Jahresabschluss 2021 und nahmen einen Prüfungsbericht der Landeskirche über die Haushaltsjahre 2015 bis 2017 zur Kenntnis. 2021 konnte ein Überschuss von gut 184000 der Sachkostenrücklage für den zusätzlichen Mittelbedarf im aktuellen Planungszeitraum zugeführt werden. "Dieser Überschuss ergibt sich zum einen aus der Corona-Pandemie, weil Veranstaltungen nicht wie geplant durchgeführt werden konnten und auch aus den Vakanzen von Pfarrstellen", erklärte Uwe Sennholz vom Kirchenkreisamt. Denn die Mittel aus freien Pfarrstellen stehen dem Kirchenkreis trotzdem zur Verfügung.
Wie geht es weiter mit den kirchlichen Gebäuden? Auch diese Frage diskutieren derzeit die Gremien im Kirchenkreis und den Regionen. Das Ziel ist in der gesamten Landeskirche die Reduzierung von Gebäuden, von Kirchen, Kapellen, Gemeinde- und Pfarrhäusern. Bis Ende Februar sollen die Regionen im Kirchenkreis eine erste Zwischen-Meldung an den Kirchenkreisvorstand geben. Die KKS wird dann noch im nächsten Jahr Beschlüsse fassen. "Dabei lassen Sie sich von Fragen leiten, wie 'was ist erforderlich für die kirchliche Arbeit in der Region', 'welche Gebäude brauchen wir' und 'wie lassen sich auch Kooperationen vor Ort für die Mitnutzung finden'", machte Superintendentin Antje Marklein deutlich. Im Kirchenkreis ist eine Liste erstellt worden mit Eckdaten für alle Gebäude und - sofern benötigt - ist auch eine Energieberatung oder die Expertise von Bausachverständigen möglich, kündigte die Superintendentin an. Dabei gäbe es "keine Tabus. Alles steht zur Diskussion". Der Kirchenkreis muss auch eine Priorisierung für die Sakralgebäude erstellen. "Ohne diese Priorisierung gibt es künftig kein Geld mehr für außerordentliche Maßnahmen an Kirchen und Kapellen", erklärte Antje Marklein, schränkte aber ein, dass derzeit im Kirchenkreis auch keine dieser Maßnahmen zu erwarten seien. Die Diskussion über Gebäude wird auf dem Hintergrund von knappen Finanzen, aber auch auf dem Hintergrund geführt, dass die Landeskirche auf ihrer Landessynode Ende November ein Klimagesetz beschließen wird mit dem Ziel bis 2035 zu 80 Prozent und bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral zu werden.
Wie es weiter geht mit den kirchlichen Gebäuden in Großgoltern, dafür schufen die Synodalen am Freitag die Rahmenbedingungen. Sie beschlossen den Finanzrahmen für den Einbau von Gemeinderäumen in die St. Blasiuskirche. Das alte Gemeindehaus wird danach abgerissen. Die Landeskirche bezuschusst die Maßnahme durch 262.500 Euro als Neubauzuschuss, hinzu kommen Mittel des Kirchenkreises in gleicher Höhe, Kirchenkreissondermittel aus der Rücklage von 2021 und Bauergänzungszuweisung, so dass die vom Amt für Bau- und Kunstpflege aktuell geschätzten Kosten von 750.000 Euro gedeckt sind. Außerdem werden die Risse im Inneren der Kirche renoviert, für geschätzte Kosten von 230.000 Euro.
Foto und Text: Freitag