"Dem Abschied Raum geben": Stiftung fördert die Hospizarbeit in Barsinghausen
Im Jahr 2017 verstarb die Barsinghäuserin Kerstin Jünemann. Nun wird ein Wunsch von ihr als Stifterin umgesetzt: In Trägerschaft des Kirchenkreises Ronnenberg wurde die "Kerstin-Jünemann-Hospizstiftung" mit einer Summe von 130000 Euro gegründet. Ihre Mutter Anne-Lis Jünemann stellte am Donnerstag, 20. Mai, die Stiftung der Öffentlichkeit vor. Begleitet wurde sie dabei von den Kuratoriumsmitgliedern Anke Pfersich, Ute Kalmbach, Renate Kösel-Görtz und Superintendentin Antje Marklein. "Kerstin selbst war lange krank und ihre Mutter war immer bei ihr. Dabei haben sie festgestellt, wie wichtig es ist, auch im Hospiz einen Ort zu haben, um auch draußen die Sonne und die Luft genießen zu können. Kerstin war selbst Krankenschwester und hat Menschen gepflegt und nun können wir den Wunsch von ihr umsetzen", erklärte das Kuratoriumsmitglied Anke Pfersich. Zwei Zwecke will die Stiftung künftig fördern: den ambulanten Hospizdienst Aufgefangen und das künftige stationäre Hospiz im Anna-Forcke-Stift. Denn: beide Dienste werden von den Krankenkassen nicht kostendeckend finanziert, stellte Joachim Richter vom Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. fest. Deshalb sei es für beide Hospize wichtig, Spenden oder eben künftig auch die Erlöse aus der Stiftung zu erhalten, auch wenn zurzeit die Erträge gering seien. Trotzdem sei eine Stiftung auf Nachhaltigkeit angelegt - das Stiftungsvermögen bleibt unangetastet, auch in Zeiten höherer Zinserträge. Möglich sind weitere Zustiftungen oder auch Spenden; diese Spenden können dann direkt in die Zweckbestimmung fließen.
Beide Hospize - ambulant und stationär - ergänzen sich künftig. "Solange es das Netzwerk aus Pflege, Palliativversorgung, Familie und ambulanten Hospizdienst trägt, ist eine Versorgung zu Hause möglich", sagte Katja Herzog vom Lebenshaus in der Hinterkampstraße. Und wenn dann die Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist, kann ein stationäres Hospiz ein Ort für Sterbende und ihre Angehörigen sein, ergänzte Joachim Richter. Auch dort gehe es vor allem um Seelsorge und die psycho-soziale Begleitung der Menschen. Zurzeit laufen die Bauarbeiten eher im "Verborgenen". Im Anna-Forcke-Stift an der Bergstraße wurden innen alte Decken entfernt und nun neue eingebaut. Jetzt werde der Dachstuhl vorbereitet, das Dach wieder eingedeckt und Fenster eingebaut. Im Herbst 2022 rechne er mit dem Ende der Bauarbeiten, Ende 2022 oder Anfang 2023 solle dann das Hospiz seinen Betrieb aufnehmen.
Foto und Text: Freitag