Corona-Pandemie wirkt sich auf Zahlen des kirchlichen Lebens aus
Zeitgleich mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gab die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers heute ihre grundlegenden statistischen Daten zum kirchlichen Leben im Jahr 2020 bekannt.
Zum Stichtag 31.12.2020 gehörten 2.426.686 Menschen zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dies entspricht einem Rückgang von 55.329 Mitgliedern (2 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2020 sind 41.418 Mitglieder verstorben (2019: 41.412), 26.507 Menschen traten aus der Landeskirche aus (2019: 30.413). Dem gegenüber stehen 10.475 Taufen (2019: 20.179) und 2.323 Aufnahmen (2019: 3.457). Besonders die Zahl der Taufen und Trauungen ist stark beeinflusst von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Da Familienfeiern nur in sehr kleinem Rahmen möglich waren und auch die Zahl der Besucher*innen bei Gottesdienst stark beschränkt wurde, sind viele Taufen und Trauungen verständlicherweise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Bei den Konfirmationen sind bereits viele kreative Möglichkeiten entwickelt worden, um in kleinen und größeren Gottesdiensten, Open Air oder in Kirchen oder auch im heimischen Garten die Feier zeitnah nachzuholen. Und gerade finden auch schon wieder viele Taufen und Trauungen statt.
Im Kirchenkreis Ronnenberg zeigt sich ein ähnliches Bild. Am 30. Juni letzten Jahres hatte der Kirchenkreis 36365 Mitglieder, ein Jahr später, also Ende Juni 2021 sind es 35202 und somit 1163 weniger Mitglieder. Im Jahr 2020 (also vom 1. Januar bis 31. Dezember) traten 400 Personen aus der Kirche aus, die im Kirchenkreis wohnen, es gab 32 Wiederaufnahmen, 128 Taufen und 511 Bestattungen. Im Bereich der Taufen, Konfirmationen und auch Trauungen zeigen sich besonders die Auswirkungen der Corona-Pandemie: 2019 gab es zum Beispiel noch 305 Taufen, 309 Konfirmationen (2020: 269) und 79 Trauungen (2020: 14).
Während der Corona-Pandemie haben die Kirchengemeinden, Kirchenkreise und kirchlichen Einrichtungen Tausende neuer Formate entwickelt, um die kirchliche Arbeit unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu gestalten. Geistliche Impulse, Gottesdienste und Andachten in Socialmedia-Kanälen zählen ebenso dazu wie digitale Seelsorgeangebote, Telefon-Hotlines oder analoge Angebote wie Andachten unter freiem Himmel oder Gottesdienstentwürfe zum selbstständigen Feiern zu Hause. Viele Kirchengemeinden haben sich auch in der Nachbarschaftshilfe engagiert. All diese Aktivitäten sind aktuell allerdings noch nicht Teil der statistischen Abfrage, die deutschlandweit für alle Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen gemeinsam erfolgt.
Die Erträge aus Kirchensteuern betrugen in der Landeskirche 2020 587 Millionen Euro (2019: 611,7). Im Haushaltsjahr 2020 schloss das Jahresergebnis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers dennoch mit einem Verlust von 396 Millionen Euro (2019: Gewinn von 7,1 Millionen) ab. Der Grund sind hohe Versorgungsrückstellungen für die Altersbezüge pensionierter Pastorinnen und Pastoren und Kirchenbeamt*innen.
Landeskirche Hannover, Ergänzungen: Freitag