Für einen guten Start in die Schulzeit
Der Start in die Schulzeit ist für jedes Kind etwas Besonderes. Doch der Schulstart ist auch verbunden mit vielen Ausgaben. Ein Ranzen wird gekauft, Etui, Stifte, Turnbeutel, Bücher, Hefte, Umschläge, ein Tuschkasten und vieles mehr. Das kann schnell das Budget einer Familie sprengen, die sonst auch sparen muss. "Eine Familie, die berechtigt ist, aus dem Bildung- und Teilhabepaket bezuschusst zu werden, erhält im Schuljahr im August 100 Euro und im Februar noch einmal 50 Euro. Zwar gibt es noch weitere Zuschüsse zum Beispiel für Arbeitshefte, aber gerade zur Einschulung klafft eine Finanzierungslücke", weiß Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink. Aus einer Spendenaktion anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Calenberger Diakoniestiftung im letzten Jahr kann sie nun zusammen mit Diakoniebeauftragten und den Aktiven aus dem Diakonieausschuss im Kirchenkreis zusätzliche Mittel vergeben. An vier Tagen im Juli können Eltern, deren Kinder eingeschult werden, in Wennigsen, Gehrden, Barsinghausen und Ronnenberg einen Zuschuss erhalten. Außerdem informiert Andrea Schink über die weiteren Antragsmöglichkeiten. Zu diesen vier Terminen sind Eltern, deren Erstklässler BuT-berechtigt sind oder deren Einkommen niedrig ist, eingeladen. Sie bringen dazu bitte die Einschulungsbestätigung für das Kind, die Materialliste der Schule, Bescheinigungen über die BuT-Berechtigung oder Bescheide über Leistungsbezüge mit oder auch die Gehaltsbescheinigungen der letzten drei Monate.
Folgende Termine sind vorgesehen:
- für Wennigsen: Montag, 6. Juli, 16 bis 18 Uhr, Gemeindehaus der Marien-Petri-Gemeinde, Klosteramthof, Wennigsen
- für Barsinghausen: Dienstag, 7. Juli, 16 bis 18 Uhr, Sozialberatung der Diakonie in der Bergstraße 13, Barsinghausen
- für Gehrden: Mittwoch, 8. Juli, 16 bis 18 Uhr, Altes Pfarrhaus, Kirchstraße 4, Gehrden
- für Ronnenberg und Wettbergen: Donnerstag, 9. Juli, 16 bis 18 Uhr, Sozialberatung Diakonieverband, Am Kirchhofe 4B, Ronnenberg.
"Wir sind jeweils in dieser Zeit vor Ort, aber jeder und jede, die kommt, und berechtigt ist, wird den Zuschuss erhalten. Wir bleiben dann auch länger als 18 Uhr, wenn der Bedarf größer ist", betont Andrea Schink. Aufgrund der derzeit geltenden Hygienebestimmungen werden die Abstände eingehalten und ein Mundschutz empfohlen.
Mit der Schulstart-Aktion greift die Kirchenkreissozialarbeiter ein Thema auf, das sie schon lange im Blick hat. So wurden bereits Unterschriften gesammelt oder Eingaben gemacht. 2016 ergab ein Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, dass es eine Finanzierungslücke gibt, vor allem in den Schuljahren, in denen die Einschulung oder ein Schulwechselt bevorsteht. Erreicht worden sei immerhin die Erhöhung des BuT-Geldes von 100 pro Schuljahr auf 150. Mit der diesjährigen Aktion wolle sie aber auch die Mängel öffentlich machen. "Es gibt noch nicht genug Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit. Es besteht noch Handlungsbedarf, wie zum Beispiel eine Lehrmittelfreiheit oder die Anpassung des Zuschusses an den tatsächlichen Bedarf", betont Andrea Schink. Und Superintendentin Antje Marklein hebt die Bedeutung der Einschulung hervor. "Es ist einfach ein sehr wichtiger Lebensabschnitt, der für die Kinder beginnt. Und das wollen wir gut begleiten".
Foto und Text: Freitag