Umgestaltung des Kirchhofes beginnt
Im Rahmen einer Gemeindeversammlung nach dem Gottesdienst informierte der Kirchenvorstand der Margarethengemeinde am Sonntag die Gemeinde über zurückliegende und bevorstehende Ereignisse. Neben der Neubesetzung der Pfarrstelle durch Pastorin Karin Spichale, die am Sonntag die Predigt hielt, kamen auch die Visitation und andere Dinge zur Sprache, die den Kirchenvorstand in den vergangenen zwölf Monaten beschäftigt hatten.
Einen besonderen Raum aber nahm die Darstellung der geplanten Veränderungen auf dem Kirchhof ein. Einleitend erklärte für den Kirchenvorstand Gerd-Peter Zaake, dass der "Kirchhof ein nicht unwesentlicher Teil im Vorhaben der Neugestaltung der Gehrdener Innenstadt" sei. "Die Kirche und der Marktplatz bilden zusammen das Zentrum unserer Stadt". "Unser Bürgermeister hat einmal gesagt, 'der Marktplatz ist das Herz von Gehrden', dazu meinen wir ergänzend, dass 'der Kirchplatz die grüne Seele unserer Stadt ist'".
In der Darstellung wurden Wegführung, Beleuchtung und geplantes Spielgerät auf dem Kirchhof dargestellt und erläutert. Das Spielgerät wird aktiv von der Gemeinde finanziert; eine Gruppe junger Eltern hat gemeinsam mit Kirchenvorstandsvertretern im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten Ideen entwickelt, die jetzt weiter zu verfolgen sind.
Für Diskussionen sorgten besonders die geplanten Veränderungen im Grünbestand. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass der Kirchhof schon in kurzer Zeit einen ganz anderen Eindruck machen wird und viel Grün vorübergehend nicht mehr vorhanden sein wird", so Zaake. Trotz langer Diskussionen habe der Kirchenvorstand, nachdem es in anderen Punkten Zusagen und Zugeständnisse der Stadt gegeben habe, seine Zustimmung gegeben, dass unter anderem die dem Marktplatz am nächsten stehende Linde schon in den nächsten Tagen gefällt wird. Sie wird noch in diesem Jahr durch einen ähnlichen Baum, der vom Kirchenvorstand mit ausgesucht wird, ersetzt.
Auch die Grünsträucher, mit denen die Kirche umgeben ist, werden in der nächsten Zeit vollständig entfernt werden. Neuanpflanzungen sollen später unter Berücksichtigung von Blühaktivität und Bienenfreundlichkeit ausgesucht werden. Rings um die Kirche wird es am Sockel Traufsteine geben.
Das geplante Fällen der Linde führte zu Nachfragen und Protest aus der Versammlung: Denn immerhin habe ein Gutachten von einer zwar eingeschränkten aber doch auch vorhandenen Vitalität gesprochen. Nach dem Fällen der Platane auf dem Marktplatz werde so ein weiterer Baum im Stadtzentrum entnommen.
Eine Kirchenvorsteherin erläuterte, dass es dem Kirchenvorstand nicht leicht gefallen sei, dafür zu stimmen, zumal das eigene Anliegen auch im Erhalt des Grüns bestehe. Der zu fällende Baum reiche aber mit seinen Wurzeln an den Sockel des irgendwann zu verändernden Hauses am Steinweg 25. Zudem sei er als "Zwiesel", d.h. zweiarmiger Baum, schlecht zu sichern und daher besser jetzt als später zu ersetzen. Denn auch andere Bäume auf dem Kirchhof werden in der weiteren Zukunft irgendwann abgängig sein und ersetzt werden müssen. Dann sei der jetzt neu zu pflanzende Baum hoffentlich schon groß und stark.
Auch wenn nicht alle Gemeindeglieder mit diesen Auskünften einverstanden waren, wurde die Versammlung am Ende mit dem gemeinsam gesungenen Lied »Lobe den Herren« beschlossen.
Pastor von Heyden dankte als Versammlungsleiter nach gut einer Stunde Sitzung den Mitgliedern des Kirchenvorstandes um Dorothea von Schlotheim und Gerd-Peter Zaake für die Vorbereitung der Sitzung, vor allem aber auch für die dahinter stehende Arbeit der letzten Monate und Jahre.
Wichard von Heyden