Corona-Pandemie wird sich auch auf die Einnahmen der Kirche auswirken
Am heutigen Freitag, 26. Juni, geben die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und auch die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ihre grundlegenden statistischen Daten zum kirchlichen Leben im Jahr 2019 bekannt. Zum Stichtag 31.12.2019 gehörten 2.482.015 Menschen zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dies entspricht einem Rückgang von 50.586 Mitgliedern (1,99 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2019 sind 41.412 Mitglieder verstorben (2018: 41.797), 30.413 Menschen traten aus der Landeskirche aus (2018: 25.996). Dem gegenüber stehen 20.179 Taufen (2018: 20.996) und 3.457 Aufnahmen (2018: 3.809). Die Erträge aus Kirchensteuern betrugen 2019 611,7 Millionen Euro (2018: 594,8). Im Haushaltsjahr 2019 schloss das Jahresergebnis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit einem Gewinn von 7,1 Millionen Euro (2018: Verlust von 23,1) ab.
„Diese Statistik spiegelt sich natürlich auch im Kirchenkreis Ronnenberg wider. Auch wir haben zurückgehende Mitgliedszahlen zu verzeichnen“, sagt Superintendentin Antje Marklein. So traten im letzten Jahr 560 Männer und Frauen aus den 17 Gemeinden im Kirchenkreis aus, hinzu kommen 534 Bestattungen. Demgegenüber stehen 67 Neuaufnahmen und 305 Taufen. Im Saldo ein Verlust von 722 Mitgliedern gegenüber des Vorjahres 2018. Am 31. Dezember 2018 gehörten 37821 Menschen den Gemeinden im Kirchenkreis an – damit hat der Kirchenkreis Ronnenberg 2,54 % Mitglieder verloren.
Landeskirchenweit stiegen die Austrittszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Zunahme der Austritte entspricht der Verlust der Mitglieder im Jahr 2019 den langfristigen Prognosen für Entwicklung der Gesamtmitgliederzahl der Kirchen. Diese gehen davon aus, dass sich die Zahl der Kirchenmitglieder bis zum Jahr 2060 halbieren wird. Der grundsätzliche Trend, dass die Kirche Mitglieder verliert, könne ebenso wenig wie in anderen Organisationen oder Institutionen nicht gestoppt werden.
„Weniger Mitglieder zu haben, bedeutet aber nicht, dass sich unser Auftrag als Kirche ändert. Und auch während der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, dass die Kirche weiterhin eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielt. Wir sehen gerade auch im Kirchenkreis Ronnenberg, wie kreativ und auch den Menschen zugewandt neue Angebote entstanden sind“, erklärt Antje Marklein. Die Kontaktbeschränkungen stellten und stellen weiterhin eine Herausforderung in der seelsorgerlichen und gemeindlichen Arbeit dar, auch wenn die Lockerungen mehr Möglichkeiten – bei aller Vorsicht und Hygiene – mit sich bringen. „Gleichzeitig sind viele alternative Angebote entstanden oder es wurden auch spontan Einkaufshilfen als konkrete Hilfe vor Ort organisiert. Die Absagen der Freizeiten war ein trauriger Schritt, aber jetzt freut sich der Kirchenkreisjugenddienst über 60 Angebote für Jugendliche in den Sommerferien und auch für Kinder gibt es ein Ferienprogramm. Es gibt Überlegungen im Kirchenkreis, Online-Andachten auch in Zukunft regelmäßig anzubieten“, berichtet die Superintendentin. Sie weiß aber auch: „Der Corona bedingte Lock-Down hat wirtschaftliche Folgen für die gesamte Gesellschaft und bringt damit auch den Kirchen erhebliche Einnahmeausfälle bei der Kirchensteuer. Die Schätzungen sind jetzt noch nicht verlässlich, für 2020 zeichnen sich jedoch Kirchensteuerrückgänge im zweistelligen Prozentbereich ab.“
Text: Freitag, Informationen aus der Landeskirche; Grafiken: Landeskirche Hannovers