Mit einem gemeinsamen Familiengottesdienst am Sonntag, 26. Juli, endete die Ferienzeit, zu der die evangelische Jugend zusammen mit Diakonin Katrin Wolter und Diakon Martin Wulf-Wagner in der zurückliegenden Woche eingeladen hatte. Das Alternativproramm zur abgesagten Kinderfreizeit in Uslar wurde von 22 Kindern wahrgenommen. Sie erlebten teils Aktionen zu Hause, teils in Kleingruppen oder auch einen Film für alle beteiligten Familien, der vor dem Wennigser Gemeindehaus gezeigt wurde. Im Familiengottesdienst vor dem Wennigser Kloster wurde noch einmal das Thema der Woche, "Der Schatz der Azteken" aufgegriffen. Teamerinnen, die im Theaterstück verschiedene Charaktere gespielte hatten, wurden interviewt. Und Martin Wulf-Wagner und Katrin Wolter sprachen darüber, wie sich die damalige Begegnung der Spanier mit den Azteken im heutigen Mexiko ausgewirkt hat und auch heute noch auswirkt.
"In der Woche haben wir mit den Kindern eine weite Reise gemacht. 9500 km nach Westen über den Atlantischen Ozean, 500 Jahre zurück in das Jahr 1520. Was wir dort gesehen und gemeinsam erlebt haben, hat bis heute Auswirkungen auf unser Zusammenleben in dieser einen Welt. Die Ungerechtigkeit, die Menschen erfahren, weil sie eine andere Hautfarbe, eine andere Kultur, Lebensweise oder eine andere Religion haben, ist heute noch genauso aktuell wie damals", sagte Katrin Wolter. Kinder leideten unter anderem darunter, dass sie nicht genug zu essen haben, Gewalt erfahren, keine gute Möglichkeit haben, in der Schule zu lernen oder auch weil ihre Ideen nicht gehört werden, meinte Martin Wulf-Wagner. Als ein Beispiel des Engagements für mehr Frieden in der Welt erwähnten sie das Tansania-Projekt, das an der Wennigser Grundschule unterstützt wird und für das auch eine Kollekte im Gottesdienst gesammelt wurde.
Eine "tiefe Dankbarkeit" empfindet Wilfried Meiser im Rückblick auf den Gottesdienst und die Ferienzeit. Seine beiden Töchter, eine als Teamerin, die andere als Teilnehmerin, waren mit dabei und die Familie erlebte auch die gemeinsamen Aktionen mit. "Der Gottesdienst war der erste seit langer Zeit, in der wirklich auch 'Begegnung' stattfinden konnte und in dem sich auch etwas von der früheren 'Leichtigkeit' eingestellt hat", sagt er im Gespräch. Seine Töchter hätten eine schöne Zeit erlebt, die 17-Jährige in der Begleitung einer Kleingruppe und zum Beispiel der Vorbereitung einer Rallye, die 12-Jährige mit den verschiedenen Angeboten. So habe sie zum Beispiel beim am Mittwoch gefeierten "Bergfest" für die ganze Familie gekocht. Wilfried Meiser dankt dem ganzen Team rund um Martin Wulf-Wagner und Katrin Wolter für die Wochengestaltung. "Das war toll, was das Team 'gewuppt' hat, auch mit einem enormen Vorlauf", freut er sich über ein rundes Konzept.
Fotos: Merle Wagner, Carola Wagner (Kino); Text: Freitag