"Dem Abschied Raum geben" - das ist das Ziel der Kerstin-Jünemann-Hospizstiftung, die in Barsinghausen gegründet wurde. "Diese Räume für den Abschied werden hier im Anna-Forcke-Stift als stationäres Hospiz geschaffen und diese Räume gibt es bereits im Lebenshaus des ambulanten Hospizdienstes Aufgefangen in Barsinghausen. Diese Räume zu unterstützen, ist der Wunsch der Stifterin", machte Superintendentin Antje Marklein am Freitag, 6. Mai, vor Ort in den Räumen des Anna-Forcke-Stiftes an der Bergstraße deutlich. Sie ist gleichzeitig Kuratoriumsvorsitzende und überreichte zusammen mit den Gremiumsmitgliedern Renate Kösel-Görtz und Pastorin Ute Kalmbach die ersten Beträge, die die Stiftung ausschütten konnte. 3200 Euro Ertrag werden je zur Hälfte für die laufende Arbeit der beiden Hospizangebote zur Verfügung gestellt.
"Wir nutzen die Zuwendung für die Trauerarbeit in unserem Lebenshaus. Für diese Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen", erklärte die Aufgefangen-Leiterin Beate Platte. Unter anderem sind Zuletzt in einem Workshop in den Räumen der Kunstschule Noa Noa sogenannte "Gedenkbretter" für Verstorbene entstanden. Auch die Trauergruppe für Kinder und Jugendliche wird mit der Spende unterstützt. Und auch wenn das künftige stationäre Hospiz im Anna-Forcke-Stift an der Bergstraße noch im Bau sei, werde das Geld der Stiftung in den laufenden Betrieb fließen, sagte Joachim Richter, der Geschäftsführer des Evangelischen Hospizes in Barsinghausen. Vor Ort erhielten die Gäste einen Eindruck vom Baufortschritt. "Wir rechnen mit einer Betriebsaufnahme Anfang 2023. Dann können hier bis zu zehn Menschen im Hospiz aufgenommen werden. Hinzu kommen auch Wohnungen für Angehörige", berichtete der Geschäftsführer. Zurzeit laufe der Innenausbau. Die Fassade des Hauses ist weitgehend saniert, die Wintergärten bieten einen weiten Blick über das Calenberger Land. Ein Gemeinschaftsraum mit offener Küche wird später das "Herzstück" des Hauses sein, so Joachim Richter. Die gesamte Sanierung und der Umbau des historischen Gebäudes kostet voraussichtlich 4,8 Millionen Euro.
Wer die Zwecke der Kerstin-Jünemann-Hospizstiftung unterstützen möchte, kann dies durch Zustiftungen, die den Grundstock der Stiftung erhöhen und damit die jährlichen Ausschüttungen, oder durch Geldspenden, die dann 1:1 den beiden Hospizen zur Verfügung stehen.
Fotos und Text: Freitag