Neue Aufgaben für die Zukunft

Die Kirche ist im Umbruch. Viele haben diesen Satz in den letzten Jahren vermutlich so häufig gehört, dass er bald aus den Ohren rauskommt. Ich könnte es verstehen. Nun ist es so: Dieser Satz ist nicht mehr ein bloßer Ausblick, er drückt inzwischen die Wirklichkeit aus. Die Bindung an die Kirche nimmt ab. Während 1960 noch 94 Prozent der Bevölkerung Mitglied einer evangelischen oder katholischen Kirche waren, sind es jetzt noch 50 Prozent. Die Kirchensteuer als wesentliche Finanzierungsquelle der Kirche wird von 2020 bis 2030 um ca. 22 Prozent und bis 2060 um ca. 50 Prozent sinken. 2040 wird sich die Zahl der Pastor*innen im aktiven Dienst etwa halbiert haben.

Die Synode der hannoverschen Landeskirche hat im letzten November entschieden, den Umbruch so zu gestalten, dass er den Veränderungen gerecht wird: Das, was uns wertvoll ist und was uns ausmacht zu bewahren und Überkommenes zu verabschieden. Dafür hat sie einen Zukunftsprozess ausgerufen. Dieser Prozess wird von einem Prozessteam begleitet. Und ein Teil dieses Teams bin seit dem 16. Mai ich, Pastorin Kristin Köhler. Mit einer halben Stelle arbeite ich als Referentin in einem multiprofessionellen Team, dessen Aufgabe sich vielleicht gut so beschreiben lässt: Wir sind wie ein Trüffelhund. Auf der Suche nach zukunftsfähigen Kostbarkeiten in der Landeskirche.

Zunächst werden Pastor Günter Koschel und Pastor Armin Schneider hier in der Petrusgemeinde Dienst tun und die 50%, die ich „freimache“ auffangen. Das ist eine Übergangslösung – bis ein*e neue*r Kolleg*in die 50% fest ausfüllt.

Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Die Frage, die im kirchlichen Umbruch verborgen liegt, lautet: „Wie können wir die gute Nachricht von Gottes Liebe heute teilen, während die Gesellschaft/die Welt sich so rasant verändern?“

Ich freue mich auch, weiterhin Pastorin in der Petrusgemeinde zu sein und das, was ich mit Ihnen euch erlebe, was ich von Ihnen und euch höre, in den Zukunftsprozess mit einzubringen.

Ihre / eure Kristin Köhler