Die Wettberger Gemeinde freut sich über ihren neuen Pastor
Die Freude war spürbar in der Michaeliskirche in Ronnenberg. "Liebe Gemeinde, Sie haben einen Pastor!", rief Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr nach der Ordination von Johannes Hagenah am Sonntag, 13. März. Langanhaltender Beifall der vielen Gäste - vor allem aus der Johannes-der-Täufer-Gemeinde in Wettbergen, folgte. Damit endet fast ein dreiviertel Jahr Vakanz, nachdem der direkte Vorgänger des neuen Pastors, Dietmar Stahlberg, in den Ruhestand gegangen war. Er setzte dann auch den Schlusspunkt einer fröhlichen Feierstunde nach dem Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein auf der Wiese zwischen Suptur und Kirchenkreisamt in Ronnenberg. Er brachte einen besonderen Schlüssel mit. "Diesen Schlüssel bekam ich vor über 23 Jahren in Wettbergen überreicht, um auch selbst in dieser sehr lebendigen Gemeinde, bei der immer die Schlüssel im Umlauf waren, jederzeit in die Kirche gehen zu können. Und nun überreiche ich ihn an meinen direkten Nachfolger", meinte er und gab den Schlüssel an Johannes Hagenah weiter.
Weil aufgrund der Corona-Pandemie in der kleinen Wettberger Kirche dieser festliche Rahmen nicht möglich gewesen wäre, hatte die Michaelisgemeinde ihre Kirche für den Festgottesdienst zur Verfügung gestellt. Auch die Familie des neuen Pastors wirkte aktiv an der Gestaltung mit - zwei Brüder sangen eine Bach'sche Vertonung von "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn" - dem Ordinationsspruchs Johannes Hagenahs - und sein Vater, pensionierter Pastor, sprach als Assistent einen Segen für seinen Sohn.
Dr. Petra Bahr stellte ebenfalls den Ordinationsvers in den Mittelpunkt - Jakobs Forderung an denjenigen, mit dem er nachts kämpfte. "Es war ein Wendepunkt im Leben Jakobs, so wie die Ordination heute auch ein Wendepunkt in ihrem sein wird. Im Amt des Pastors sind sie ein Zeuge des Glaubens und werden sich gleichzeitig immer wieder fragen: bin ich hier richtig? Das Amt lebt davon, immer wieder im Glauben zu ringen", sagte sie.
In der Feierstunde mit Grußworten wurde erneut die große Freude der Gemeinde über den neuen Pastor deutlich. "Wir sagen ihnen unsere Unterstützung zu", betonte die Kirchenvorstandsvorsitzende Lieselotte Strehl-Horn und freute sich über den Beginn eines vielversprechenden Zusammenwirkens. Sie dankte denjenigen, die sich in der Vakanzzeit besonders engagiert hätten, vor allem auch Pastor Friedhelm Harms, dem Kollegen von Johannes Hagenah in Wettbergen. Grußworte überbrachten auch der Bezirksbürgermeister Andreas Markurth, der Grundschulleiter Robert Kühn und Regina Zimmermann von der katholischen Gemeinde. Die Ronnenberger Pastorin Rebecca Brückner überreichte zusammen mit den Hauptamtlichen aus der Region ein Geschenk - eine Radtour über 21 Kilometer durch die gesamte Kirchenregion. Sie erinnerte in ihren nachdenklichen Worten an die aktuellen Krisen der Welt aber auch an die Umbrüche, die die Kirche erlebt. "Du beginnst mit einem Beruf, von dem wir nicht wissen, wie er in fünf, in zehn Jahren aussieht. Wir werden starke Veränderungen erleben, eine Zeit des Ringens mit vielen Herausforderungen. Aber wir vertrauen auch auf den Segen, der uns nicht allein lässt", sagte sie und verwies auch auf die Dienstgemeinschaft, die trägt. Und schließlich: "Die Gemeinde in Wettbergen ist ein toller Laden! Ich war und bin immer noch erstaunt, was alles so möglich ist", lobte Pastor Friedhelm Harms die Johannes-der-Täufer-Gemeinde und blickte bereits nach vorn auf ein geplantes großes Fest anlässlich der 325-Jahr-Feier der kleinen Wettberger Kirche - für die Johannes Hagenah nun den Schlüssel in Händen hält.
Fotos und Text: Freitag