Diakoniemesse findet in den Räumen der Petrusgemeinde statt
Wo bekommen Menschen ambulante Pflege im Alter? Wer entlastet Angehörige, die Sterbende begleiten? Welche Beratungsangebote gibt es, wenn das Geld im Monat nicht fürs Leben reicht? Wo können Mütter oder Väter eine Kur beantragen? Einen kompetenten Überblick über das Angebot in Trägerschaft der Diakonie und des Vereins für Gemeindediakonie in Barsinghausen bot die jährliche Diakoniemesse, die am Mittwoch, 3. April, in den Räumen der Petrusgemeinde stattfand. Vor allem ältere Gäste informierten sich an den verschiedenen Informationsständen vom Marienstift Barsinghausen inklusive der dortigen Tagespflege, das Alten- und Pflegeheim Brigittenstift, der Petrushof Barsinghausen, die Diakonie-Sozialstation Barsinghausen-Ronnenberg, die Kirchenkreissozialarbeit samt Kurenberatung, die Notfallseelsorge des Kirchenkreises Ronnenberg, der Ambulante Hospizdienst „Aufgefangen“ und die Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle des Kirchenkreises. „Wichtig sind für mich auch die Gespräche untereinander mit den verschiedenen Einrichtungen“, meinte Pastorin Ute Kalmbach, die die Notfallseelsorge des Kirchenkreises vorstellte. Und auch Irina Dick, die Pflegedienstleitung der Diakonie-Sozialstation, verwies auf bestehende Netzwerke. So biete die ambulante Pflege zum Beispiel auch eine Versorgung von Palliativpatienten, die solange wie möglich im häuslichen Umfeld bleiben können. „Wir arbeiten zum Beispiel mit dem Hospizdienst Aufgefangen zusammen, die die Sterbenden und ihre Angehörigen auch begleiten“, erklärte sie. Nachdem in den letzten Jahren neben den Informationen an den Ständen auch Fachvorträge geboten wurden, erlebten die gut 50 Gäste in der Petruskirche am Nachmittag nun eine Theateraufführung. Gisela Nohl vom D.a.s.-Theater aus Köln schlüpfte in „Du bist meine Mutter“ gleichzeitig in die Rolle der Tochter Hanna und der Mutter, die seit drei Jahren im Pflegeheim lebt. „Das Thema Demenz hat uns ja schon häufiger beschäftigt und ist auch ein Thema in den Einrichtungen. Das Theater wirft nun einen anderen Blick darauf, wie sich die Rollen von Tochter und Mutter durch die Demenz verändern“, sagte Joachim Richter, der Vorstand vom Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen. Und so verfolgten die Gäste gebannt die rührend und einfühlsam und sehr realistisch gespielte Geschichte eines Besuchs bei der Mutter, die nach drei Jahren wieder und wieder fragt „Bin ich hier schonmal gewesen?“, die sich in kleinen Momenten verliert und die mit kindlicher Hingabe den mitgebrachten Kakao trinkt – „so lecker, den hätte man glatt erfinden müssen, wenn es ihn nicht schon gäbe“. Das Stück wurde bereits 1981 vom Niederländer Joop Admiraal als Dialog von Mutter und Sohn geschrieben und vom D.a.s.-Theater erstmals als Frauenrolle inszeniert.
Fotos und Text: Freitag