Besuch im Haus der Religionen
Über die Arbeit im Haus der Religionen in Hannover informierten sich die Mitglieder der Kirchenkreiskonferenz am Mittwoch, 20. Februar. Ulrike Duffing, Religions-Pädagogin und Koordinatorin im Haus der Religionen, erinnerte in einem Vortrag an die Geschichte der Einrichtung in den ehemaligen Räumen der Athanasius-Kirchengemeinde in der Südstadt. Schon Anfang der 1990er Jahre bildeten sich ein Forum für die verschiedenen Religionsgemeinschaften und der Rat der Religionen in Hannover, die sich in den Dialog begaben. Zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover wurde dann die Räume im Haus der Religionen eröffnet. Damals entstand eine Ausstellung, die seitdem im Haus der Religionen im Eingangsbereich zu sehen ist. Derzeit wird die Erweiterung der Räume im Gebäude geplant. "Wir hoffen, dass in diesem Herbst die Umbauarbeiten beginnen", erklärte Ulrike Duffing. Die vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen regelmäßig Gruppen aus allen Generationen im Haus und entwickeln Veranstaltungen, die den Dialog der Religionen fördern. "Hannover hat einen guten Boden für ein respektvolles Miteinander. Aber es ist auch nötig, dieses Miteinander zu pflegen", machte sie deutlich. Diese Arbeit unterstrich auch Hamideh Mohagehghi. Die Religionswissenschaftlerin und islamische Theologin ist Sprecherin im Rat der Religionen, dem leitenden Gremium des Hauses der Religionen. Sie berichtete über ihre Erfahrungen mit dem interreligiösen Dialog. "Es geht um die Haltung gegenüber anderen Religionen, um eine komparative Religion. Ich bleibe neugierig und halte die Ohren offen und mache den Dialog mit anderen für meine eigene Religion fruchtbar", erläuterte sie. Aus dem Dialog gehe sie gestärkt hervor. Ihrer eigenen Religion werde damit nicht der Boden entzogen. Mit Respekt könne sie die Unterschiede stehen lassen, sagte sie. Im Dialog habe sie gelernt, auch kritische Fragen zu stellen. Für Muslime sei es zum Beispiel angesichts der Gewalt im Namen "des Islams" oft nicht einfach. Oft höre sie Sätze, die mit „ja, aber….“ Fortgesetzt werden. "Wir müssen für Dinge geradestehen, für die wir selbst keine Erklärung haben", meinte sie.
Fotos und Text: Freitag