Nach über dreijähriger Planung ist es dem Verein für Gemeindediakonie e.V. endlich gelungen, die Finanzierung zur Sanierung des Anna-Forcke-Stiftes in Barsinghausen sicher zu stellen. Damit ist der Weg geebnet, um mit dem Umbau zu einem stationären Hospiz zu beginnen. "Der Bedarf an stationären Hospizplätzen in und um die Region Hannover wird nach wie vor für hoch eingeschätzt, so dass der Verein immer an den Plänen festgehalten hat", erklärte jetzt Joachim Richter, der Vorstand des Vereins, während eines Ortstermins in Barsinghausen.
Der Finanzierungsaufwand für Sanierung einschließlich aller Nebenkosten ist mit vier Millionen Euro kalkuliert. "Wir konnten als Partner für die Finanzierung und Betriebsführung des Hospizes in einer noch zu gründenden Gesellschaft die Dachstiftung Diakonie gewinnen, die sich an der Finanzierung mit einem Zuschuss in Höhe von 300000 Euro beteiligt und neben dem Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. als Hauptgesellschafter die Betreibergesellschaft bildet", sagte Richter. Mit diesem Zusammenschluss ist ein hoher Kompetenzzugewinn durch einen überregionalen diakonischen Träger mit vielen Einrichtungen in der Alten- und Behindertenhilfe sowie als Ausbildungsträger (u.a. Kästorf in Gifhorn und Stephansstift in Hannover) verbunden.
"Einen starken Partner an seiner Seite zu wissen, ist ein gutes Gefühl für die Realisierung eines solchen Projektes. Da kommen gute örtliche Strukturen in Barsinghausen zusammen mit der ökonomischen und inhaltlichen Fachkompetenz eines überregionalen Trägers", so Friedhelm Feldkamp, Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins für Gemeindediakonie Barsinghausen. Joachim Richter fügte hinzu: "Mit der Finanzierungszusage der Dachstiftung Diakonie können wir die Finanzierung der Maßnahme als gesichert ansehen".
Andrea und Ernst Wildhagen, die im Jahr 2017 das Gebäude und Grundstück gekauft hatten, werden die Immobilie an den Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. verkaufen. Der Verein führt die Sanierung und den Umbau durch. "Familie Wildhagen wird das Projekt weiterhin begleiten und zwar finanziell als Privatinvestoren sowie aktiv. Ernst Wildhagen übernimmt das Baukostencontrolling sowie die Bauherrenvertretung auf der Baustelle und Andrea Wildhagen bleibt Ansprechpartnerin für die Fördermittel und unterstützt im Bereich Marketing und Kommunikation", erläuterte Joachim Richter. Als leitender Architekt wird Dirk Nolte beauftragt, der bereits die gesamten Vorplanungen durchgeführt hat. Weitere Facharchitekten für Denkmalpflege und energetische Sanierung werden beteiligt, sowie Fachplaner und Statiker. Der Architekt kann jetzt den Bauantrag fertig stellen und einreichen sowie die Ausschreibungen konkretisieren und durchführen. Hier wird sich dann zeigen, ob die eingeplante Finanzreserve ausreichend ist, um die stark angestiegenen Preise im Baugewerbe abfangen zu können. Die Finanzierung ist mit vier Millionen Euro gedeckelt.
Damit werden zunächst zehn stationäre Hospizplätze im Hause errichtet und bis zu sieben Kleinstwohnungen im Obergeschoss des Hauses. Diese sollen zunächst für Angehörige zur Verfügung stehen – stellen aber auch eine eventuelle Erweiterung auf 15 stationäre Hospizplätze dar, falls der Bedarf in ein paar Jahren gegeben ist.
"Dass es jetzt endlich realisiert werden kann, verdanken wir vielen Unterstützern, die uns ideell und mit Zuschüssen und Finanzzusagen, mit positivem Zuspruch und Gebet begleitet haben", so Joachim Richter. Unter den Unterstützenden sind: die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Bingo-Stiftung, das Amt für Agrarstruktur (ZILE-Mittel der EU), die Stadt Barsinghausen, das Kloster Barsinghausen, der Kirchenkreis Ronnenberg und private Darlehensgeber und Sponsoren. Die Sparkasse Hannover begleitet die Maßnahme als darlehensgebendes Kreditinstitut
Feldkamp betonte: „Und vor allem danken wir dem Ehepaar Wildhagen, die mit Mut und Engagement ein Projekt initiiert und auf den Weg gebracht haben, das weit über ein privates Engagement hinaus geht. Und für die Geduld und den langen Atem, den sie bewiesen haben, um diese lange und komplizierte Planungsphase mit vielen Rückschlägen durchzustehen und immer Vertrauen darauf hatten, dass eine Realisierung möglich ist. Wir freuen uns, dass das Ehepaar Wildhagen weiterhin in dem Projekt mitarbeitet, mitdenkt und mithandelt. Herzlichen Dank". Und Joachim Richter freut sich über weitere Ideengeber und Unterstützer, die sich gern mit ihm in Verbindung setzen können.
Text: J. Richter, Fotos: Stefan Tatge, Deister-Echo