Verabschiedung Pastorin Martyna Pieczka

Nachricht Empelde, 21. November 2024
Die vorbereitete Rede bleibt liegen - lieber richtet Martyna Pieczka spontane Worte an die Gäste.

Ein Abschied aus Empelde

Es war ein Nachmittag voller Emotionen, den Pastorin Martyna Pieczka am Sonntag, 17. November erlebte: Sie wurde nach rund fünf Jahren Dienst in der Johanneskirchengemeinde in Empelde von der Gemeinde verabschiedet. "Es ist für mich ein trauriger Tag", meinte sie in ihrer Begrüßung im Gemeindesaal, in dem der festliche Gottesdienst gefeiert wurde. Gleichzeitig war auch der Tag selbst als Volkstrauertag oder auch Friedenssonntag, an dem auch die aktuellen Kriege rund um den Erdball und vor allem in der Ukraine in den Fokus rücken, ein Anlass für Traurigkeit, wie sie ebenfalls deutlich machte. Und so stand der Friedenswunsch auch im Zentrum der Gebete, Lesungen und ihrer letzten Predigt, in der sie den Bogen von der großen Weltpolitik in die christliche Gemeinde schlug. "Hier unter uns soll geschehen, dass wir uns gegenseitig motivieren und liebevoll miteinander umgehen", sagte sie. 

Tränen flossen dann bei der Pastorin während der Segnung durch Superintendentin Antje Marklein und den beiden Assistentinnen Anne Burkhart vom alten Kirchenvorstand (KV) und Astrid Nistahl, der Kita-Leiterin. Antje Marklein hatte zuvor an den schweren Start erinnert, den Martyna Pieczka nach Dienstbeginn im Januar 2020 erfuhr. "Voller Energie und Aufbruchstimmung auch in der Gemeinde wurden sie in Empelde begrüßt. Und dann kam Corona und Sie und alle wurden ausgebremst. Die Arbeit wurde auf neue Füße gestellt, die Gemeinde und Sie waren digital unterwegs und es wurden neue Begegnungsmöglichkeiten entwickelt. Corona hat den Anfang schwer gemacht, aber es ist Ihnen gelungen, Begeisterung mitzugeben in ihrer Arbeit", sagte die Superintendentin in ihrer Ansprache. Denn die Begeisterung für den Glauben, für neue Feste, neue Gottesdienste sei spürbar geworden. "Sie haben hier ihren Glauben authentisch gelebt und vermittelt". Martyna Pieczka legte einen besonderen Schwerpunkt auch auf die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, wurde als Beraterin für diesen Bereich ausgebildet. Und nun der doch überraschende Wechsel zum 1. Dezember nach Badenstedt, für den Antje Marklein Verständnis äußerte, weil Martyna Pieczka dort eine volle Stelle mit Verantwortung in einer großen Gemeinde mit vielen Ehrenamtlichen übernehmen könne. Das bedeute für die Empelder Gemeinde, dass mit dem Ruhestand von Pastorin Marion Klies im nächsten Frühjahr, mit gesperrter Kirche und keinem Kirchenvorstand, dass in der Krise auch ein Neustart möglich sei. "Jetzt kann etwas Neues wachsen", so Antje Marklein.

Nach dem Gottesdienst würdigten viele Rednerinnen und Redner das Wirken Martyna Pieczkas in Empelde, sei es im Familienzentrum, mit der Kita oder auch in der Corona-Zeit. Vor allem die ökumenische Zusammenarbeit wurde betont von Christina Drewes von der katholischen Gemeinde, die seit einigen Jahren in der Johanneskirche ihre Gottesdienste feiert, mehrmals im Jahr auch in ökumenischer Gemeinschaft. Als gebürtige Polin führte Martyna Pieczka auch das Singen von deutschen und polnischen Weihnachtsliedern ein. "Du warst immer für einen Spaß zu haben", meinte auch Anne Burkhart vom früheren KV, und "du hast und Gott und die Bibel anschaulich nähergebracht". Burkhard Manke vom kommissarischen KV dankte Martyna Pieczka für ihre unkonventionelle Art und kündigte bereits Gottesdienstbesuche aus Empelde im nahen Badenstedt an.

Im Gottesdienst wurde auch Henrik Menge verabschiedet, der auch nach Ende der Amtszeit des alten Kirchenvorstandes zumindest noch bis September dabeiblieb. Pastorin Marion Klies dankte ihm für sein vielfältiges Engagement in der Gemeinde. Im Kirchenvorstand hatte er vor allem den Blick auf die Finanzen und Baumaßnahmen. Aber auch im Familienzentrum mit Vater-Kind-Aktionen oder bei Einsätzen der Ökumenischen Gartenarbeit war Henrik Menge aktiv dabei. Derzeit gibt es in der Gemeinde einen kommissarischen Kirchenvorstand der aus der Superintendentin, Burkhard Manke aus dem Kirchenkreisvorstand und den beiden Pastorinnen besteht.

Fotos und Text: Freitag