Stiftung fördert Angebote für Sterbende und ihre Angehörigen
Seit drei Jahren gibt es die Kerstin-Jünemann-Hospizstiftung. Die jährlichen Erträge werden laut Stiftungszweck zu gleichen Teilen dem Ambulanten Hospizdienst "Aufgefangen" und dem Evangelischen Hospiz in Barsinghausen zur Verfügung gestellt. "Seit Stiftungsgründung ist auch das Vermögen durch Zustiftungen oder Spenden gewachsen, so dass wir dieses Jahr bereits 6000 Euro insgesamt vergeben können. Das ist eine erfreuliche Steigerung gegenüber den Vorjahren", erklärte Superintendentin Antje Marklein, die gleichzeitig auch Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung ist, in einem Pressegespräch im Ambulanten Hospizdienst. Beide Einrichtungen wollen die Mittel für die weitere Ausstattung der Räume nutzen. "Im Hospiz in der Bergstraße haben wir schöne Möbel, aber uns fehlt noch ein Sofa für den Aufenthaltsraum und auch zwei Wintergärten wollen wir noch gemütlicher gestalten", erklärte die Einrichtungsleiterin Milena Köster. Und auch im Lebenshaus in der Hinterkampstraße, in der der Ambulante Hospizdienst ansässig ist, soll die große Küche ebenfalls einladender werden, sagte Koordinatorin Bärbel Oppermann. "Wir wollen neue Stühle anschaffen. Denn auch in der Küche gibt es immer mal wieder Gespräche, auch spontan 'zwischen Tür und Angel'. Und auch die Männergruppe kocht hier und kommt ins Gespräch", berichtete sie.
Neben den Hauptamtlichen in beiden Hospizen - stationär und ambulant - sind die Ehrenamtlichen ein wichtiges Standbein. "Wir Koordinatorinnen von 'Aufgefangen' sind der erste Kontakt für Sterbende und ihre Angehörigen. Nach einem Besuch vor Ort vermitteln wir ein bis zwei Ehrenamtliche, die dann die Menschen begleiteten. Das ist ganz persönlich gestaltet, so wie jedes Leben und jedes Sterben individuell ist", sagte Bärbel Oppermann. Derzeit laufe ein Kurs für elf Frauen, die ab Juni dann auch in der Begleitung tätig sein werden. Neben den Sterbenden selbst kommen auch die Angehörigen in den Blick. "Die Angehörigen brauchen auch Unterstützung und wir sind nach dem Tod noch für die Menschen da, bieten das Trauercafé an oder weitere Gespräche. Das ist sehr wichtig".
Seit Januar nimmt das stationäre Hospiz aktuell bis zu sieben Gäste auf, eine Erweiterung auf acht ist geplant. Viele Fachkräfte bewerben sich bewusst zur Mitarbeit im Hospiz. Und auch "tolle Ehrenamtliche" gehören zum Alltag im Hospiz. "Ausgangspunkt der Ehrenamtlichen ist unser Gemeinschaftsraum mit der benachbarten Küche. Dort ist Begegnung möglich. Auch zu den Familien der Gäste entstehen so Verbindungen", so Milena Köster. Sie freue sich, dass das Haus mittlerweile als "Hospiz spürbar" ist. Gäste könnten hier einen sehr bewussten Abschiedsprozess gestalten.
Foto und Text: Freitag